Nach Insolvenz

Luxus-Hotel-Eigentümer pleite – jetzt spricht Scheich

Nach der Insolvenz der Eigentümerfirma des Grand Hotel Wien meldet sich Scheich Al Jaber zu Wort – und gibt sich erstaunlich gelassen.
Christoph Weichsler
14.05.2025, 13:07
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Am Montag überraschte diese Nachricht aus dem noblen Grand Hotel an der Wiener Ringstraße. Der Betreiber, die Erste Wiener Hotel-Aktiengesellschaft (EWH), meldete Insolvenz an. Nun gibt es erstmals ein offizielles Statement von Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber.

Der milliardenschwere Eigentümer versichert: Der laufende Betrieb des Grand Hotel Wien ist nicht betroffen. Die Pleite sei rein finanzieller Natur und betreffe lediglich die Holdingstruktur hinter dem Luxushotel.

Al Jaber: "Vermögenswerte sind profitabel"

"Die operativen Vermögenswerte sind profitabel", so der Scheich. Auch das benachbarte Einkaufszentrum Grand Palais sei wirtschaftlich solide aufgestellt. Weder Kunden noch Lieferanten müssten mit Einschränkungen rechnen – das Geschäft laufe uneingeschränkt weiter.

Der Mann hinter dem Grand Hotel

Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber trat 2002 erstmals in Österreich in Erscheinung – mit dem Kauf des traditionsreichen Grand Hotel Wien von der japanischen Fluglinie ANA. In den Folgejahren investierte der saudisch-österreichische Unternehmer massiv in Wiener Immobilien: So erwarb er etwa das Hotel The Ring und das Palais Corso, einen Teil der ehemaligen Ringstraßengalerien, um rund 70 Millionen Euro.

Auch im wirtschaftspolitischen Geschehen mischte er mit – etwa beim geplatzten Einstieg bei Austrian Airlines oder dem gescheiterten Luxushotel-Projekt im Palais Schwarzenberg. Viele seiner Prestigepläne blieben allerdings halbfertig oder juristisch umstritten.

Verbindlichkeiten sollen aus Eigenmitteln gedeckt werden

Wie der AKV, Creditreform und der KSV berichten, wurde das Insolvenzverfahren am 13. Mai am Handelsgericht Wien eröffnet – laut Al Jaber eine Maßnahme zur strukturierten Neuordnung der Kapitalbasis. Ursache sei ein Finanzierungsstreit auf Holdingebene.

"Die Gesamtverbindlichkeiten betragen weniger als die Hälfte des Werts der Immobilien", betont der Scheich. Man sei zuversichtlich, die offenen Summen in den kommenden Wochen aus Eigentümermitteln begleichen zu können. Die Insolvenz sei demnach keine Frage des Vermögens, sondern der kurzfristigen Liquidität.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 14.05.2025, 13:11, 14.05.2025, 13:07
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