Am vergangenen Montag (19. August 2024) forderte der Untergang der "Bayesian" vor der Küste Siziliens einer Luxusjacht sieben Menschenleben. Eine Woche später hat die zuständige Staatsanwaltschaft nun eine Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung gegen den Kapitän eröffnet.
Es werde wegen der möglichen "Verbrechen des fahrlässigen Schiffbruchs und mehrfacher fahrlässiger Tötung" ermittelt, berichtete die italienische Tageszeitung "La Repubblica" am Montag. Der Neuseeländer sei am Sonntag noch zwei Stunden lang befragt worden, heißt es.
Laut dem Generalstaatsanwalt der sizilianischen Gemeinde Termini Imerese, Ambrogio Cartosio, habe man bereits am Wochenende wegen Fahrlässigkeit und Totschlags ermittelt. Die Untersuchungen hätten sich zunächst aber nicht auf bestimmte Personen konzentriert, hieß es.
Wie Cartosio am Samstag sagte, habe laut den Ermittlern nicht das Wetter, sondern "das Verhalten der Besatzung und die Art und Weise, wie das Boot gehandhabt wurde", zum Untergang geführt.
Die mit zehn Besatzungsmitgliedern und zwölf Passagieren und Passagierinnen besetzte Segeljacht "Bayesian" war in der Nacht auf Montag vergangener Woche in der Nähe von Porticello vor der Küste Palermos in einem Sturm gesunken. Ursache war eine Wasserhose, eine Art Tornado, über dem Meer. 15 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, sieben kamen ums Leben.
Die gesunkene Jacht, die nun 49 Meter unter der Oberfläche des Mittelmeers auf ihrer rechten Seite ruht, befindet sich seit 2014 im Besitz von Revtom. Die irische Firma wird von Mike Lynchs Frau Angela Bacares geleitet.
Seit Freitagnachmittag hat die Familie Lynch traurige Gewissheit: Beim Sinken der Luxusjacht "Bayesian"starb nicht nur Tech-Milliardär Mike Lynch, sondern auch dessen 18-jährige Tochter Hannah. Insgesamt forderte das Unglück sieben Todesopfer. Der britische Milliardär hatte die Gäste der Jacht eingeladen: Der Unternehmer feierte auf dem Schiff mit Freunden und Familie seinen Freispruch im Prozess um einen Milliardenbetrug.