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MA 35 lässt Mann wegen 76-€-Strafe 20 Monate warten

Seit 20 Monaten wartet der Wahl-Wiener E. auf Neuigkeiten der MA 35. Wegen einer Verkehrsstrafe stockt der Prozess um seine Staatsbürgerschaft.

Robert Cajic
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    Leser E. wartet seit geraumer Zeit auf den österreichischen Pass.
    Leser E. wartet seit geraumer Zeit auf den österreichischen Pass.
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    Die Kritik gegen die Einwanderungsbehörde MA 35 – "Heute" berichtete – nimmt kein Ende. Im Vorjahr kamen aufgrund von Missständen in der Magistratsabteilung unzählige Beschwerden bei der Volksanwaltschaft an. Ein 27-Jähriger kann davon ein Lied singen: Er erfüllt alle Voraussetzungen für die österreichische Staatsbürgerschaft. Trotz absolvierter Integrationsprüfung sieht er sich mit massiven Problemen im Zuge der Einbürgerung konfrontiert. Eine Verkehrsstrafe in Höhe von 76 Euro sorgt nun für einen schier endlosen Prozess.

    Wiener bekam nach Deutschprüfung keinen Zusicherungsbescheid

    "Heute"-Leser E. reichte schon 2020 seinen Antrag für die österreichische Staatsbürgerschaft ein. Der 27-Jährige absolvierte im selben Jahr erfolgreich die notwendige Integrationsprüfung – seitdem stockt der Einbürgerungsprozess. Auf E-Mail-Ansuchen an die Magistratsabteilung folgten automatisierte Antworten. 

    Die zuständige Referentin versicherte mehrmals eine baldige Aufklärung. Im Zuge der Bearbeitung seines Zusicherungsbescheides kam in Folge nur eine Nachricht: Ein Verkehrsbußgeld stand seiner österreichischen Staatsbürgerschaft im Weg.

    Referentin beteuert Handlungsunfähigkeit

    Nachdem der Wiener eine Strafe bekam – er hielt bei gelb leuchtender Ampel nicht an – bekam er einen Brief von einem Polizeikommissariat. Mit der Aufforderung, eine Lenkerauskunft zum Vorfall zu geben, klärte er die rechtswidrige Fahrweise und sendete alle notwendigen Unterlagen an die Magistratsstelle. Seit der Einsendung sei nichts mehr in der Hand seiner Referentin, denn: Die Juristen kümmern sich um den Fall. Der Fall von E. ist anscheinend kein Einzelfall – "Heute" berichtete.

    Leser fassungslos über Missstände

    Der 27-jährige Wiener versteht nicht, wieso ihm Steine in den Weg gelegt werden. "Ich arbeite seit meinem ersten Tag in Österreich und habe mich sehr gut integriert", versicherte E. im "Heute"-Talk. Seit neun Jahren lebt er durchgehend in Österreich – hier fühlt er sich daheim. Darüber hinaus bestand er vor dem Integrationsexamen auch eine B2-Deutschprüfung.

    Am vierten Jänner des Vorjahres begann dann der endlose E-Mail- und Telefonverkehr. Die Antwort war immer dieselbe. Da sich die Einwanderungsbehörde in der Nähe seines Arbeitsplatzes befindet, suchte E. seine Referentin dort auf – und fand sie. Auch in diesem persönlichen Gespräch wurde um Geduld gebeten, da sie den Fall den Juristen übergab. Die Frage des Wieners, ob es möglich sei, mit genannten Rechtsvertretern Kontakt aufzunehmen, negierte die MA-35-Mitarbeiterin.

    MA35 verspricht baldige News innerhalb der nächsten acht Tage

    Gegenüber "Heute" gab eine Zuständige des Fachbereichs preis, dass Herr E. betreffend der Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft zeitnah eine schriftliche Information erhalten werde. Auch Nachfrage der "Heute"-Redaktion stellte ein Zuständiger klar, dass man sich um den Akt kümmere. Trotzdem ist Geduld gefragt: Eine Antwort der MA 35 werde in den nächsten acht Tagen erfolgen.

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