Mit Schreckschusspistolen, Macheten und Schlagstock stürmte eine Bande am 3. Mai gegen 4 Uhr früh ein Automatencasino in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling). Die maskierten Täter wollten Bargeld erbeuten, scheiterten jedoch an der Kassa – und flüchteten ohne Beute.
Der allein anwesende Angestellte reagierte geistesgegenwärtig, schloss sich im Tresorraum ein und alarmierte die Polizei. Er blieb körperlich unverletzt, erlitt aber einen schweren Schock.
Nach intensiven Ermittlungen des Landeskriminalamts Niederösterreich konnten vier junge Männer (19–20) ausgeforscht und festgenommen werden. Zwei von ihnen wurden bereits Anfang Juli in Wien geschnappt, weitere folgten Ende Juli. Zwei Beschuldigte zeigten sich geständig, ein Verdächtiger befand sich noch auf der Flucht.
Infolge umfangreicher, akribisch geführter Ermittlungen konnten schließlich zwei 20-jährige, einschlägig vorbestrafte tschetschenische Staatsangehörige aus Wien als Verdächtige ausgeforscht werden. Dazu wurden ein 19-jähriger somalischer Staatsangehöriger und ein 20-jähriger Afghane geschnappt.
Bei Durchsuchungen stellten die Ermittler Tatkleidung, das Fluchtfahrzeug und alle verwendeten Waffen sicher. Alle Festgenommenen sind arbeitslos, vorbestraft, saßen bis zur Gerichtsverhandlung in der Justizanstalt Wiener Neustadt.
Am Montag fand nun der Prozess wegen des Verbrechens des schweren Raubes statt. Die Urteile: 3 Jahre unbedingt für den Erstangeklagten, 5 Jahre unbedingt für den Zweitangeklagten, 24 Monate Haft, davon 20 Monate bedingt, für den Drittangeklagten (Anm.: der einzige Verdächtige ohne Vorstrafen) sowie 3,5 Jahre unbedingte Haft für den Viertangeklagten. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.