Ndrangheta in Italien

Mafiaboss "der Vernarbte" (80) bei Razzia festgenommen

Er kann es nicht lassen: Nach vier Jahren in Freiheit wurde der Mafiaboss Giuseppe Piromalli bei einer Razzia erneut verhaftet.
24.09.2025, 08:41
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Bei einer großangelegten Razzia sind in Italien 26 mutmaßliche Mafia-Mitglieder festgenommen worden – darunter ein bekannter Boss: der 80-jährige Giuseppe "Pino" Piromalli. Er war nach mehr als 20 Jahren Gefängnis vor einiger Zeit auf freien Fuß gekommen.

Piromalli (Spitzname: "Sfregiato", "der Vernarbte") war vor vielen Jahren als Chef eines 'Ndrangheta-Clans aus der kalabrischen Hafenstadt Gioia Tauro bekannt geworden. Nach langem Leben im Versteck wurde er 1999 in einem modernst umgebauten Bauernhaus festgenommen: Um sich Zutritt zum Versteck zu verschaffen, mussten die Ermittler damals Presslufthämmer einsetzen.

Hinter Gittern soll er seine Organisation weitergeführt haben. Alles in allem verbüßte Piromalli 22 Jahre im Gefängnis, bis er 2021 freikam.

"Il Sfregiato" war immer noch der Boss

In den jetzigen Ermittlungen gilt der 80-Jährige nach Angaben der Behörden wieder als Hauptverdächtiger. Die Ermittler vermuten, dass er in der süditalienischen Region Kalabrien wieder an entscheidender Stelle im Geschäft der Mafiaorganisation 'Ndrangheta mitmischte.

An der Razzia in verschiedenen Städten war nach Angaben der Polizei ein Großaufgebot einer Sondereinheit der Carabinieri beteiligt. Die Staatsanwaltschaft legt den Festgenommenen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, illegalen Waffenbesitz, Erpressung, Geldwäsche und eine Reihe weiterer Delikte zur Last. Ermittelt wird auch in Zusammenhang mit der Vergabe staatlicher Aufträge.

Die 'Ndrangheta aus Kalabrien gehört zusammen mit der Camorra aus Neapel und der Cosa Nostra in Sizilien zu den größten Mafiaorganisationen Italiens. Inzwischen soll sie sich an die Spitze der drei großen Gruppen gesetzt haben. Sie mischt im weltweiten Drogenhandel mit, verdient ihr Geld aber auch mit Waffenhandel, Geldwäsche und durch Korruption. Dabei geht es insgesamt um viele Milliarden.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } Akt. 24.09.2025, 08:57, 24.09.2025, 08:41
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