Im Kriminalfall um die Entführung der Kinder der Steakhauskettenerbin Christina Block sind Ermittler am Dienstag zu einer Razzia gegen den ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrichtendiensts (BND), August Hanning, und weitere Beschuldigte ausgerückt. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg mit.
Der 79-jährige Hanning und ein früherer Mitarbeiter des Hamburger Landeskriminalamts sollen als "Verantwortliche einer Sicherheitsfirma" unter anderem einen gescheiterten früheren Entführungsversuch 2022 geplant haben.
Auf dem Handy von Christina Block hatten die Ermittler zuvor brisante Nachrichten im Zusammenhang mit der Entführung in der Silversternacht 2023/2024 gefunden: Demnach sollte eine Doppelgängerin von Astrid H., der Partnerin ihres Ex-Manns, von einer Maskenbildnerin geschminkt werden, um die Kinder (damals 10 und 13) ins Auto zu locken und über die Grenze zu bringen. Laut Block sei die Idee von einem Ex-BND-Mann gekommen, der sie "bei der Stange halten" wollte.
Das Handy konnte erst nach Monaten entschlüsselt werden, da Block ihren PIN-Code nicht herausgab. Die Auszüge aus dem digitalen Tagebuch sind nun Teil des Entführungsprozesses, in dem die Steakhaus-Erbin jede Schuld bestreitet.