Die Mutter des getöteten Fabian aus Güstrow wirft der Polizei vor, sie allein zu lassen. Dorina Lange hatte ihren achtjährigen Sohn am 10. Oktober als vermisst gemeldet. Vier Tage später wurde seine Leiche gefunden. Die Obduktion ergab Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Die genauen Umstände des Todes sind noch unklar. Am 6. November wurde eine Frau festgenommen. Dabei handelt es sich um Gina H., die Ex-Freundin von Fabians Vater. Sie meldete auch den Fund der Leiche. Die Ermittlungen laufen weiter. H. schweigt zum Tatvorwurf.
Dorina Lange musste bisher fünfmal zur Polizei. Zuletzt wurde sie am 20. November drei Stunden lang vernommen. Thema war erneut der Ablauf des 10. Oktobers. Damals hatte sie ihren Sohn um 20.30 Uhr als vermisst gemeldet. Im Gespräch mit RTL zeigt sich die Mutter erschöpft. "Ich fühle mich einfach alleingelassen von der Polizei", sagt sie. Sie habe das Gefühl, es gehe nicht voran. "Natürlich machen die und tun die. Aber ich merke nicht, dass da was passiert", so die trauernde Mutter.
Ihre Freundin Raffaela Jorga sagt: "Mir tut das so in der Seele weh." Sie habe Angst, dass Gina H. freikommen könnte. Christine Habetha, Anwältin von Dorina Lange, äußert sich ebenfalls kritisch: "Die Verzweiflung der Kindesmutter wächst stündlich, weil sie sieht, dass die Ergebnisse wohl eher prekär sind", sagt sie. Die Fragen der Polizei seien für sie ein Zeichen von "Hilflosigkeit".
Die Polizei hat am 20. November einen neuen Zeugenaufruf veröffentlicht. Im Fokus steht der Pickup von Gina H. Gesucht werden Aufnahmen von Fahrzeugen mit Außenkameras, die am 10. Oktober in der Nähe unterwegs waren. Außerdem bittet die Polizei Fahrgäste des Regionalbusses 203 um Hinweise. Der Bus fuhr an jenem Tag um 10.45 Uhr in Richtung Güstrow.