Österreich

Mama mit ansteckendem Kind mit der U-Bahn heimgeschickt

Erst wollte kein Spital eine Wienerin und ihren Sohn nehmen, da er ansteckend ist. Nach einer Behandlung wurden sie aber mit den Öffis heimgeschickt.

Sandra Kartik
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Nadine P. und ihr kranker Sohn Vincent
Nadine P. und ihr kranker Sohn Vincent
privat

Die Bilder des armen Vincent schmerzen schon beim Hinschauen: Der Vierjährige leidet unter extremen Feuchtblattern. "Unser Kinderarzt hat uns abgeraten, ihn dagegen impfen zu lassen", bedauert Mama Nadine P. (32). Deshalb haben die Wienerin und ihr Sohn nun eine furchtbare Nacht hinter sich.

7 Stunden Wartezeit beim Ärztenotdienst

Sonntagabend musste die verzweifelte Mama gegen 22 Uhr die Rettung rufen. "Mein Sohn hat drei Stunden lang vor Schmerzen geschrien. Seine Haut ist komplett eitrig", erzählt sie "Heute". Der Ärztenotdienst, den Nadine P. zuerst kontaktierte, konnte nicht kommen, denn: "Die hatten sieben Stunden Wartezeit!"

Wegen Corona kein Isolationszimmer

Als die Rettung eintraf, versuchte man eine weitere Stunde lang, ein Krankenhaus zu finden, das Vincent helfen konnte. "Niemand wollte ihn aufnehmen, weil es wegen Corona nirgendwo einen passenden Quarantäne-Raum für seine ansteckende Erkrankung gegeben hätte", so Nadine P. entsetzt. "Die Sanitäter mussten fünfmal bei der Zentrale anrufen. Erst eine Zwangsentscheidung vom KAV ließ sie Vincent in ein großes Wiener Spital mitnehmen. "Die Ärzte stellten Fieber und eine Superinfektion fest. Normalerweise wird man da stationär aufgenommen", ärgert sich Nadine H.

"Mein Sohn ist zu ansteckend fürs Krankenhaus, aber nicht für die Öffis?"

Doch es kam noch schlimmer: "Weil ich kein Auto habe, schickte man uns mit der U-Bahn nach Hause, statt mit der Rettung. Vincent ist zu ansteckend fürs Krankenhaus, aber nicht für die Öffis? Das macht doch keinen Sinn!"
Zum Glück fanden sie ein Taxi, das bereit war, sie heimzufahren. Eine Sprecherin erklärt gegenüber "Heute": "Man hat sich für Mutter und Kind im Spital viel Zeit genommen. Die Frau hat keine Unzufriedenheit geäußert." Und: "Bei Nachfrage hätten wir einen sicheren Heimtransport organisiert."

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