Seit 20 Uhr Donnerstagabend wird im Stausee Kops (1809 m) im Grenzgebiet Vorarlberg und Tirol fieberhaft nach einem verunglückten Jäger gesucht. Der 72-jährige Einheimische war mit seinem Wagen von der Straße abgekommen und damit im Wasser untergegangen.
Feuerwehren, Rettungsdienste, Polizei sowie mehrere Einheiten der Österreichischen Wasserrettung stehen seither länderübergreifend im Einsatz. Taucher hatten zunächst keinen Erfolg, das verschwundene Fahrzeug zu finden. Auch ein Roboter und ein Sonarboot samt Schleppkamera wurden herangeschafft – bislang ohne Erfolg.
"Leider stellten sich alle Verdachtspunkte als negativ heraus", meldet die Wasserrettung Innsbruck am Montag. Bereichsleiter Konrad Kirchebner spricht von der "berühmten Nadel im Heuhaufen." Aufgrund des steil abfallenden Ufers und der langsam entweichenden Luft im Inneren könne der Pkw weit abgetrieben sein.
Die Bedingungen im Stausee sind zudem extrem herausfordernd. Zusätzlich zur Eiseskälte außerhalb – inzwischen liegt auch Schnee – und im Wasser kommt noch eine Sichtweite nahe Null! "Man sieht nicht einmal bis zum Ende der Greifarme", so Kirchebner. Entsprechend eingeschränkt ist auch die Bildqualität durch den schlammigen Untergrund und den Schwebeteilchen im Wasser.
Noch einmal schwieriger wird es, sollte das Fahrzeug in mehr als 50 Metern Tiefe lokalisiert werden. Dann müssten Mischgas-Taucher für die Bergung angefordert werden, die am Grund nur sehr wenig Zeit haben. Weil der Auftauchvorgang für den Körper sehr fordernd ist, sind die Taucher zur Sicherheit 24 Stunden lang für einen weiteren Tauchgang gesperrt, erklärt der Rettungsexperte der "Tiroler Tageszeitung".
Aufgegeben wird nicht: "Wenn es zu einem Fund kommen sollte, stehen wir auf Standby und unterstützen die Kollegen in Vorarlberg gerne weiterhin, damit diese Suche ein Ende findet."
Der 72-jährige Waidmann steuerte am Abend des 2. Oktober eine Jagdhütte oberhalb des Stausees Kops an. Dazu befuhr er die sonst abgeschrankte Straße über die Staumauer.
Unmittelbar nach der Überfahrt kam der Wagen aus noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und stürzte über die steile Böschung in den Stausee. Der Pkw versank.
Ein weiterer nachkommender Jäger bemerkte wenige Minuten später das Scheinwerferlicht im Wasser und alarmierte umgehend die Einsatzkräfte.