Angeklagter bestreitet alles

Lebenslang für 26-Jährigen nach brutalem Mord an Ex

Im Landesgericht Feldkirch fiel am Freitag ein Urteil: Ein 26-jähriger Mann wurde wegen Mordes an seiner Ex-Partnerin zu lebenslanger Haft verurteilt.
Newsdesk Heute
03.10.2025, 20:15
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Die Geschworenen im Prozess am Freitag am Landesgericht Feldkirch waren nach nur zwei Stunden Beratung überzeugt, dass ein heute 26-Jähriger im September 2024 seine ehemalige Freundin vorsätzlich getötet hat. Die Verteidigung kündigte noch im Saal eine Nichtigkeitsbeschwerde an – das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.

Brutale Tat in der Nacht vom 3. auf den 4. September

Laut Urteil erschlug der Mann seine Ex-Partnerin, die Mutter seiner Kinder, in der Nacht vom 3. auf den 4. September. Die Tat sei "mit massivem Ausmaß an Gewalt" erfolgt, betonte der vorsitzende Richter. Mildernde Umstände – wie Drogen- und Alkoholeinfluss sowie bisher unbescholtenes Verhalten – konnten die Schwere der Tat nicht mindern.

Lebenslange Haft war nach Ansicht des Gerichts die einzige mögliche Strafe. Neben der Haftstrafe muss der Spanier auch eine hohe Summe an die Hinterbliebenen zahlen. Insgesamt 110.000 Euro wurden den Eltern des Opfers und den beiden gemeinsamen Kindern zugesprochen. Zwei Prozessvertreter hatten die Angehörigen vor Gericht vertreten.

Gerichts-Psychiater attestiert Zurechnungsfähigkeit

Trotz der erdrückenden Beweise wies der 26-Jährige alle Vorwürfe vehement zurück. Vor Gericht wiederholte er mehrfach: "Ich habe nichts getan." Schon während der Polizei- und Gerichtsverhöre widersprach er sich mehrfach. Zunächst behauptete er, in der Tatnacht nicht am Tatort in Kennelbach gewesen zu sein, vor Gericht gab er dann an, sich nicht zu erinnern.

"Ich war stark betrunken und schon in meiner eigenen Welt", so seine Aussage. Der Gerichts-Psychiater Reinhard Haller stellte fest, dass der Angeklagte trotz erheblicher Drogenprobleme und einer Persönlichkeitsstörung voll zurechnungsfähig war. Auch soziale Probleme, die vermutlich seit der Jugend bestanden, konnten ihn nicht von der Verantwortung entbinden.

Zeugenaussagen zeichnen toxische Beziehung

Bereits am ersten Prozesstag berichteten mehrere Zeuginnen und Zeugen von der toxischen Beziehung zwischen Täter und Opfer. Die Mutter des Opfers, Bekannte und ehemalige Vorgesetzte schilderten ein Muster aus Gewalt, Kontrolle und Unterdrückung. Der Staatsanwalt griff die Aussagen im Plädoyer auf und bezeichnete die Beziehung als "eindrucksvoll toxisch".

Auch nach der Trennung habe der 26-Jährige seine Ex-Partnerin unterdrückt und aggressiv behandelt. Die Verhandlung in Feldkirch hat damit ein grausames Kapitel abgeschlossen, doch das letzte Wort könnte noch nicht gesprochen sein – die Nichtigkeitsbeschwerde der Verteidigung könnte das Urteil noch aufheben oder verändern.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 03.10.2025, 20:30, 03.10.2025, 20:15
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