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Manfred Pranger beendet seine Ski-Karriere

Manfred Pranger hat am Freitag in Innsbruck das Ende seiner Laufbahn im Ski-Weltcup bekanntgegeben.

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Der 36-jährige Tiroler hat in der vergangenen alpinen Ski-Weltcup-Saison nicht mehr den Anschluss an die absolute Weltspitze geschafft, bei den war er nicht im rot-weiß-roten Aufgebot. Der zweifache Vater Pranger feierte den größten Erfolg seiner Karriere 2009 in Val d'Isere, als er Slalom-Gold eroberte. Er gewann drei Weltcuprennen, 2005 die Klassiker in Kitzbühel und Schladming sowie 2009 mit Wengen ebenfalls ein absolutes Toprennen. Bei seinen zwei Olympia-Teilnahmen schied er jeweils aus.

Ärzte atmen auf

Als Gründe für seinen Rücktritt nannte Pranger in Anwesenheit seiner Frau Karin, den Kindern Laura und Mario sowie den Eltern Maria und Sepp, dass sein Körper einfach nicht mehr mitmache. Als er zu Beginn der Woche seinen Ärzten und Physiotherapeuten vom Karriereende berichtete habe, hätten sie mit "Gott sei Dank, es wird jetzt auch Zeit" geantwortet, erzählte der "Stier aus Gschnitz". Denn aufgrund seiner Verletzungen und Rückenproblemen hätte er schon vier Jahren zurücktreten müssen, meinte der Tiroler.

"Aber auch die Familie ist wichtig, es wurde immer schwieriger, von den Kindern wegzufahren", sagte Pranger und kämpfte wiederholt mit den Tränen. "Es ist jetzt schon emotional, lieber hätte ich den Rücktritt nicht mit einer Pressekonferenz, sondern einfach mit einer Erklärung bekannt gegeben." Explizit bedankte sich Pranger bei seinen Eltern, die ihn immer finanziell unterstützt hätten, und seinem Vater, der ihn auch als Trainer betreut hatte. "Besonders er musste meine Launen aushalten, da wurde es schon öfters laut", entschuldigte sich Pranger.

Neustart wäre nötig gewesen

Pranger überlegte lange, ob er sich noch einmal zurückkämpfen sollte. "Aber ich hätte wieder einen Materialwechsel vornehmen müssen und wäre mit Startnummer 45 in die Rennen gegangen, das hätte keinen Sinn gemacht", begründete Pranger seinen Rückzug aus dem Skisport. Zudem seien letzte Saison die Schmerzen in den Knien und im Rücken schon sehr extrem gewesen.

Explizit lobte der Gschnitzer zum Abschied den Österreichischen Skiverband (ÖSV), der für einen Läufer perfekte Rahmenbedingungen schafft. "Da wird einem ja alles zum 'Allerwertesten' getragen", schmunzelte Pranger, "man braucht sich um gar nichts zu kümmern." Noch dazu haben alle Trainer seine Launen immer wieder ausgehalten.

Zukunft beim ÖSV?

Über seine Zukunft hat sich Pranger noch wenig Gedanken gemacht, obwohl einige "Ideen und Pläne in der Schublade liegen". Er kündigte an, die kommenden Monate vermehrt mit den Kindern zu verbringen, darauf freue er sich. Sportdirektor Hans Pum bot jedenfalls an, dass für den Slalomspezialisten beim ÖSV die Türen immer offenstehen: "Solche Leute braucht der Verband." 

APA/red

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