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"350€ statt 150€": Opfer packt über Beauty-Pfuscher aus

Eine Razzia brachte den Stein um angebliche Beauty-Ärztinnen in Wien ins Rollen. Ein Opfer (40) spricht nun über die Methoden der Verdächtigen.

Robert Cajic
Beauty-Schwestern sollen in Wien ein kriminelles Netzwerk aufgebaut haben – immer mehr Opfer sprechen nun.
Beauty-Schwestern sollen in Wien ein kriminelles Netzwerk aufgebaut haben – immer mehr Opfer sprechen nun.
Getty Images/iStockphoto

Wie "Heute" berichtete, führten Beamte des Landeskriminalamtes Dienstagvormittag in einer Schönheitsklinik in der Wiener Innenstadt eine Hausdurchsuchung durch. In dem von zwei Schwestern geführten Unternehmen sollen an mehreren Frauen rechtswidrige Beauty-Eingriffe durchgeführt worden sein. Auch eine Wienerin (40) zahlte für die Behandlung der selbsternannten Ärztinnen und kam sprichwörtlich mit einem "blauen Auge" davon.

Statt 150€ plötzlich 350€ samt hängender Augenlider

Mit dem Wunsch einer strafferen Stirn begab sich "Heute"-Leserin Belma* (Name von der Redaktion geändert) in die Beauty-Klinik im 1. Wiener Bezirk, doch schon vor dem Termin machte sich bei ihr Skepsis breit: "Ich wollte eine Botox-Behandlung für die Stirn und die hätte 150 Euro kosten sollen. Als ich im Salon behandelt wurde, bekam ich auf einmal Spritzen unter mein Auge initiiert – was so gar nicht ausgemacht war!"

    Lisa (29) ist Opfer einer Beauty-Pfuscherin geworden.
    Lisa (29) ist Opfer einer Beauty-Pfuscherin geworden.
    Leserreporter

    Der "zuvorkommende" Service sollte nicht umsonst gewesen sein: Statt 150 Euro musste die 40-Jährige stolze 350 Euro zahlen. "Ich bekam die Rechnung und staunte – eigentlich war nur eine Stirnstraffung ausgemacht gewesen." Auch bei der Wienerin reagierte der Körper seltsam auf die Behandlung: "Meine Augenlider hingen monatelang herunter, das war furchtbar!"

    Opfer können sich melden

    Die Polizei geht davon aus, dass es mehr Opfer gibt. Betroffene werden ersucht, sich bei der Polizei zu melden. Hinweise (auch anonym) werden unter der Telefonnummer 01/31310/DW33800 entgegengenommen.
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    "Manipulativ und auf Vertrauen ausgerichtet"

    Vom Erstkontakt mit der Kundin bis hin zur Behandlung sollen die angeblichen Beauty-Ärztinnen nichts dem Zufall überlassen haben: "Sie redeten die ganze Zeit auf mich ein und versuchten mich davon zu überzeugen, dass ihre Produkte aus Los Angeles kamen – alles war manipulativ und auf Vertrauen ausgerichtet. Auf einmal wurde mir statt Botox irgendetwas anderes gegeben – ich weiß bis heute nicht, was die mir gespritzt haben!"

    Auch Belma sollten während des Schönheits-Verfahrens die Augen gebunden werden – doch die Wienerin weigerte sich. Über die Flüssigkeit in ihrem Gesicht wurde die 40-Jährige, eigenen Angaben zufolge, letztlich gar nicht aufgeklärt. Hoffnung auf eine Entschädigung hatte sie keine: "Mir ging es nicht um mein ausgegebenes Geld, ich wollte einfach nur nichts mehr mit denen zu tun haben!"

    Verdächtige wieder auf freiem Fuß

    Während sich immer mehr Opfer der Beauty-Pfuscherin bei "Heute" melden, hat die Staatsanwaltschaft die Verdächtige nach einem kurzen Häfn-Aufenthalt wieder freigelassen. Ihr wurde jedoch ein Verbot erteilt, die Schönheitsklinik in der City zu betreten. Unterdessen laufen die Ermittlungen gegen die deutsche Staatsbürgerin und ihre Schwester weiter. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.

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