Am Donnerstag steht ein 35-jähriger Nigerianer wegen Betrugs vor dem Landesgericht Salzburg. Er soll sich als Millionen-Erbin ausgegeben haben und so neun Personen um mehrere Hunderttausend Euro gebracht haben, berichtet der "ORF".
Laut Anklage gab der 35-Jährige vor, eine reiche Erbin zu sein, die Hilfe beim Transfer ihres angeblichen Vermögens benötige. Da der Zugriff auf das Geld aktuell nicht möglich sei, bat er um finanzielle Unterstützung – etwa zur Begleichung angeblicher Gebühren. Im Gegenzug versprach er, einen Teil der angeblichen Millionen zu überlassen. Mindestens neun Personen, darunter auch Betroffene aus Salzburg, fielen auf den Betrug herein und überwiesen insgesamt mehr als 300.000 Euro.
Ungewöhnlich an dem Fall ist einerseits, dass Menschen auf derartige Versprechungen hereinfallen, und andererseits, dass es den Ermittlern tatsächlich gelungen ist, den mutmaßlichen Täter zu fassen, da solche Betrüger normalerweise im Ausland tätig sind. Auch in diesem Fall: Der 35-Jährige agierte in Dubai.
Dem Mann drohen nun bis zu zehn Jahre Haft. Nach Angaben der Ermittler handelt es sich bei solchen Betrugsmodellen selten um Einzeltäter. Vielmehr sind sie oft ein Teil krimineller Netzwerke. Deshalb wird dem Mann neben Betrug auch Geldwäsche und die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt. Die erbeuteten mehr als 300.000 Euro sind für immer verloren.