Feuerwehrleute haben in Rom einen in einem mittelalterlichen Turm eingeschlossenen Arbeiter geborgen. Der Torre dei Conti im Herzen der italienischen Hauptstadt war während Renovierungsarbeiten teilweise eingestürzt. Aufnahmen im Lokalfernsehen zeigten drei Rettungskräfte, die den Mann auf eine teleskopische Drehleiter luden, hinabsteigen und ihn auf einer Trage in einen Krankenwagen brachten. Sein Zustand war zunächst unklar, doch Adriano De Acutis, Kommandant der römischen Feuerwehr, sagte dem öffentlich-rechtlichen Sender Rai, der Mann sei bei Bewusstsein.
Der 66-jährige Bauarbeiter wurde in ein Spital gebracht, wo er anschließend verstarb, wie italienische Medien unter Berufung auf Spitalkreise berichteten. Zuvor hatte der Präfekt von Rom, Lamberto Giannini, am Montagabend erklärt, dass der Mann sich in Lebensgefahr befinde und "nach einer langen Rettungsaktion" per Krankenwagen abtransportiert worden sei.
Das Außenministerium in Bukarest hatte mitgeteilt, dass es sich bei dem unter den Trümmern eingeschlossenen Mann um einen rumänischen Staatsbürger handle. Wie der römische Präfekt Giannini mitteilte, hatte der Mann offensichtlich davon profitiert, dass Rettungskräfte nach dem Einsturz des Turmes "eine Art Schutzkonstruktion" um ihn herum aufbauten. Als eineinhalb Stunden nach dem Unglück weitere Teile des Turmes wegbrachen und nach unten stürzten – sei er dadurch "offensichtlich geschützt" worden.
"Der Einsatz dauerte so lange, weil jedes Mal, wenn ein Körperteil befreit wurde, neues Geröll darüberfiel", sagte der Präfekt von Rom, Lamberto Giannini.
Der Arbeiter war gegen Mittag im Torre dei Conti eingeschlossen worden; ein Mitglied der Rettungskräfte wurde dabei schwer verletzt. Drei weitere Arbeiter wurden nach Angaben der Feuerwehr unverletzt gerettet.
Die Retter standen vor einer schwierigen Aufgabe, da sie zunächst vor den Augen Hunderter Schaulustiger versucht hatten, über ein Fenster im ersten Stock zu dem eingeschlossenen Arbeiter zu gelangen. Doch ein weiterer Teil des Gebäudes brach zusammen. Nachdem ein weiterer Versuch mit zwei Leitern abgebrochen worden war, wurde stattdessen eine Drohne eingesetzt. Bei Einbruch der Dunkelheit saugten Feuerwehrleute mit einem Kran und riesigen Schläuchen den Schutt aus dem Fenster im zweiten Stock. Sie setzten die Arbeiten bis spät in die Nacht fort.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte am Montagabend ihre Hoffnung auf eine erfolgreiche Rettung geäußert und den Einsatzkräften gedankt.
Der Torre dei Conti wurde Anfang des 13. Jahrhunderts von Papst Innozenz III. als Residenz für seine Familie erbaut. Der Turm wurde 1349 durch ein Erdbeben beschädigt, stürzte im 17. Jahrhundert ein und wurde wieder aufgebaut. Er steht in der Nähe des antiken Forum Romanum.