Wie "Heute" berichtete, wurde am Samstagabend ein 30 Jahre alter Iraker auf brutalste Weise zusammengeschlagen. Einem Bericht der "Krone" zufolge könnte hinter der Attacke aber mehr stecken als bis jetzt bekannt war.
Gegenüber der "Krone" schilderte der 30-Jährige, der seit der Attacke mit schweren Verletzungen im Gesicht und an den Beinen in der Innsbrucker Klinik liegt, den Vorfall. Am vergangenen Montag habe er eine Freundschaftsanfrage von einer in Innsbruck lebenden syrischen Frau geschickt bekommen, welche er auch annahm.
Die Frau wollte sich mit dem Iraker, der die Rot-Weiß-Rot-Karte für Hochqualifizierte besitzt, treffen. Dieses Treffen sollte am Samstag im rund 15 Kilometer von Innsbruck entfernten Zirl stattfinden. Die Frau habe dem 30-Jährigen gesagt, dass sie dort eine Freundin von ihr treffen würden.
Am Samstagabend begaben sich der Iraker und die syrische Frau in seinem Auto zum vereinbarten Treffpunkt. Auf dem dort befindlichen Parkplatz wartete tatsächlich eine zweite Frau. Die beiden Damen lockten den 30-Jährigen auf einen Forstweg im Wald zu einer Bank, die sich direkt über der Seefelder Straße befindet. Plötzlich eskalierte die Situation.
Der Mann hörte Geräusche aus dem Wald, dann stürmten auch schon drei bis vier Männer mit Baseballschlägern auf ihn zu. Sie begannen auf den 30-Jährigen einzuschlagen, sein ganzer Körper wurde malträtiert. Ein Angreifer soll sogar versucht haben, ihm ein Messer in die Brust zu rammen – diesen Angriff konnte der Iraker glücklicherweise abwehren.
Der 30-Jährige ist sich sicher: "Sie wollten mich töten." Dem Iraker zufolge habe es sich bei den teilweise vermummten Angreifern nicht um Inländer gehandelt. Die Männer haben schlussendlich von ihm abgelassen und den Tatort gemeinsam mit den Frauen verlassen.
Dabei hätten die Männer dann auch noch das Auto des 30-Jährigen demoliert. Der Iraker hätte sich schwer verletzt zur Straße geschleppt und ein Auto angehalten. Der Lenker des Wagens alarmierte dann die Einsatzkräfte, die das Opfer in die Klinik brachten.
Warum genau die Männer ihn attackiert hatten, fragt sich nicht nur die Polizei, sondern auch das Opfer selbst. Die Angreifer nahmen ihm seine Geldtasche und Ausweise ab – sein Handy, welches er im Kampf verloren hatte, konnten sie nicht stehlen. Genau nach diesem dürften die Täter aber gesucht haben. "Wo ist dein Handy?", sollen sie mehrfach geschrien haben.
Auf dem Mobiltelefon befinden sich unter anderem Aufzeichnungen über Missstände in der Notschlafstelle der "Tiroler Soziale Dienste (TSD)" in Innsbruck. Damit hätte sich der Mann an die "Tiroler Krone" gewandt. Die Attacke passierte nahezu zeitgleich mit dem Erscheinen des Artikels über die Missstände in der Unterkunft. Die Polizei muss nun klären, ob es einen Zusammenhang gibt.