Das Paar war am Montag am Hohen Dachstein (Bez. Gmunden) mit der Hunerkogel-Seilbahn aufgestiegen und hatte den Klettersteig über die "Schulter" gewählt. Laut Polizei sind die Bedingungen derzeit sehr anspruchsvoll und erfordern ein gewisses Maß an alpinistischen Fähigkeiten.
Beim Abstieg am Nachmittag verlor der 55-Jährige kurz die Kontrolle, rutschte ab. Einen Sturz konnte der Mann zwar gerade noch verhindern – doch er brachte damit seine Frau in Gefahr.
Denn: Laut Polizei hatte sein panischer Ruf die 46-Jährige zu hastigen Bewegungen verleitet. Die dramatische Folge: Die Frau rutschte am Schnee aus und stürzte mehrere Meter tief in die Gletscherspalte.
Ihr Gatte rief noch verzweifelt um Hilfe – gerade in diesem Moment näherten sich zufällig zwei deutsche Kletterer. Das Duo hatte zuvor die Maix-Kante am Hohen Dirndl gemeistert und war auf dem Rückweg.
Der Deutsche (60) und seine Partnerin zögerten nicht: Sie errichteten einen Standplatz, warfen ein Seil hinab und gaben der 46-Jährigen klare Anweisungen, wie sie die Rolle an ihrem Klettergurt befestigen muss.
Die Rettungsaktion war alles andere als einfach: Die Frau steckte fest, rutschte immer weiter nach unten und drohte zu ersticken. Erst mit Knoten im Rettungsseil gelang es, genügend Kraft zu übertragen. Schließlich konnten die Helfer die völlig durchnässte und unterkühlte Lettin nach oben ziehen.
Einen Arzt lehnte die 46-Jährige ab – bis jetzt war medizinische Hilfe laut Exekutive auch nicht nötig. Die Lettin erholte sich schnell und das Paar konnte den Urlaub fortsetzen. "Zweifelsohne hat das gekonnte und beherzte Einschreiten der beiden deutschen Kletterer Schlimmeres verhindert", so die Polizei.