Beamten-Mangel in OÖ

Ein einziger Polizist soll sich um 415 Bürger kümmern

Wels fordert mehr Polizisten: Im Vergleich mit anderen Städten ist die Personaldecke dünn, das Sicherheitsgefühl soll gestärkt werden.
Oberösterreich Heute
10.09.2025, 04:00
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In Wels ist die Diskussion um mehr Polizei wieder voll entbrannt. Die FPÖ sieht die Stadt im Vergleich zu anderen Städten benachteiligt und fordert mehr Planstellen. Laut "OÖN" gibt es in Wels aktuell 158 besetzte Planstellen bei der Polizei.

Ein Polizist auf 415 Welser

Das heißt, auf einen Polizisten kommen rund 415 Welser. In Städten wie Villach schaut das anders aus: Dort gibt es 201 Polizisten, also einen pro 355 Einwohner. Auch St. Pölten steht besser da, mit 163 Polizisten für 367 Menschen.

Selbst in Linz und Steyr, den anderen beiden Statutarstädten in Oberösterreich, ist die Polizei deutlich stärker vertreten. Das zeigt die Antwort von Innenminister Gerhard Karner auf eine Anfrage des Nationalratsabgeordneten Paul Hammerl (FP).

"Planstellen halten nicht Schritt"

Am 21. September steht die nächste Gemeinderatssitzung an. Dann soll eine gemeinsame Resolution an Innenminister Karner und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl beschlossen werden. Alle Fraktionen und auch die fraktionslosen Gemeinderäte haben bereits ihre Unterstützung zugesagt.

Die Welser FPÖ hat bei einer Pressekonferenz klargemacht, was sie fordert: 30 zusätzliche Planstellen und einen klaren Schlüssel, wie viele Polizisten pro Einwohner vorgesehen sein sollen. Bürgermeister Andreas Rabl (FP) sagt dazu: "Denn die Planstellen halten nicht mit der dynamischen Bevölkerungsentwicklung in Wels Schritt. Wir rechnen damit, dass wir in fünf bis sieben Jahren die 70.000er-Marke überschreiten."

Schaut man auf die Belastung der Polizei, zeigt sich: Die Welser Polizisten machen im Vergleich mit Villach, St. Pölten, Linz und Steyr die zweitmeisten Überstunden. Gleichzeitig sind sie am wenigsten zu Fuß unterwegs und führen auch bei Alkohol- und Suchtmittelkontrollen im Verkehr eher wenige Stunden durch. Nur bei den Geschwindigkeitskontrollen liegt Wels auf Platz zwei.

Mehr Polizisten gefordert

Sicherheitsreferent und FP-Vizebürgermeister Gerhard Kroiß hört immer wieder Beschwerden aus der Bevölkerung: "Die Menschen wünschen sich eine Polizei zum Anfassen. Gerade mehr Fußstreifen würden das subjektive Sicherheitsgefühl steigern."

Auch Stadtrat Martin Oberndorfer (VP) steht hinter der Forderung nach mehr Polizei. Er meint aber auch, dass die Stadt die Polizei entlasten kann – etwa, indem die Ordnungswache künftig die Überwachung des ruhenden Verkehrs in der ganzen Stadt übernimmt.

Die Landespolizeidirektion verweist auf eine hohe Aufklärungsrate (61 Prozent). Zudem sei der aktuelle Personalstand der Landespolizeidirektion Oberösterreich mit 4.541 Bediensteten auf einem Rekord-Hoch.

{title && {title} } red, {title && {title} } 10.09.2025, 04:00
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