Die Asyl-Maßnahmen zeigen Wirkung– im ersten Halbjahr 2025 sind die Asylanträge im Vergleich zum Vorjahr um ganze 37 Prozent zurückgegangen.
Insgesamt wurden 8.637 Asylanträge in der ersten Jahreshälfte gestellt (2024 waren es noch 13.634 Asylanträge), informierte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gemeinsam mit Polizeidirektor Michael Takàcs am Montag in einer Pressekonferenz.
Damit setzt sich der Rückgang seit Herbst 2023 kontinuierlich fort, wurde weiter erklärt. Der Trend ist aber nicht nur in Österreich zu verzeichnen: Europaweit gab es im ersten Halbjahr 23 Prozent weniger Asylanträge. Österreich zeige damit einen wesentlich stärkeren Rückgang als viele andere Staaten.
"Streng, hart und gerecht, das ist der Auftrag an die österreichische Asylpolitik, wie hier vorzugehen ist", betonte Karner. Die Ursachen und Gründe für den deutlichen Rückgang seien ein Bündel an Maßnahmen, führte der Minister fort und nannte unter anderem schärfere Kontrollen, sowie gesetzliche Änderungen.
So werde etwa an der bulgarischen Grenze stärker kontrolliert. Dass mache sich auch in der Bezahlung der Schlepper bemerkbar. Früher wurden 1.000 Euro bezahlt, jetzt sind es 9.000 Euro – "das ist ein Indiz dafür, dass die Grenze deutlich besser und dichter geworden ist", erklärte Karner.
Auch an der österreichischen Grenze habe es eine "strategische Änderung" gegeben. Man lege den Fokus nun auf die sogenannte Grenzraumkontrolle. In der vorletzten Woche hatte man an der ungarischen-burgenländischen Grenze 86 Aufgriffe – im Jahr zuvor waren es noch über 1.000. Zu einer weiteren Entlastung sei es außerdem an der deutsch-österreichischen Grenze gekommen. "Das System wird robuster, fester dichter. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", betonte der Innenminister.
Das Aussetzen des Familiennachzugs für Asylberechtigte, sei zudem ein "wichtiger Schritt" gewesen, um die heimischen Systeme zu entlasten. Jetzt sehe man, dass die Zahlen deutlich zurückgehen: "Im Mai/Juni 2024 sind rund 2.000 Menschen durch den Familiennachzug nach Österreich gekommen – jetzt waren es 130", so Karner.
Als nächsten Schritt wolle man den gemeinsamen Asyl- und Migrationspakt auf EU-Eben forcieren. Aktuell berate man, wie man den EU-Außengrenzschutz dichter mache, so wie es auch in Bulgarien der Fall ist, erklärte Innenminister Karner abschließend.