Temu, Shein & Co. im Visier

Gefährliche Kinderartikel aus China: Politik greift ein

Check zeigte große Mängel bei Kinderprodukten von China-Onlineshops wie Temu. Kein geprüfter Schwimmsitz war sicher! SP-Staatssekretärin schlägt Alarm
Angela Sellner
21.07.2025, 06:00
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Eine europaweite Schwerpunktaktion hat massive Sicherheitsmängel bei Kinderartikeln auf großen Online-Marktplätzen aufgedeckt. Für Österreich prüfte das Sozialministerium von Anfang April bis Mitte Mai 2025 insgesamt 55 Kinderprodukte auf acht Online-Plattformen. Der Fokus lag auf besonders sensiblen Warengruppen wie Schwimmsitzen und Schnullerketten.

Das Ergebnis war schockierend: Rund zwei Drittel aller untersuchten Produkte fielen aufgrund massiver Mängel durch.

"Wenn zwei von drei Produkten im Netz durchfallen, dann ist das kein Einzelfall, sondern ein Systemproblem", warnt Konsumentenschutz-Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Kein Kinderschwimmsitz sicher

Besonders dramatisch ist die Lage bei Kinderschwimmsitzen von Anbietern aus China. Alle in Österreich geprüften Modelle auf Temu, Shein, AliExpress und Fruugo fielen durch – kein einziges erfüllte die EU-Sicherheitsanforderungen. Auch bei Schnullerketten und anderen Produkten fehlten wichtige Herstellerangaben oder Sicherheitskennzeichnungen. Auf Shein hatten acht von zehn Produkten keinerlei Angaben zum Hersteller – ein klarer Verstoß gegen Rückverfolgbarkeitsvorgaben.

„Wer in Europa verkaufen will, muss sich an europäische Regeln halten – besonders wenn es um die Sicherheit von Kindern geht.“
Ulrike Königsberger-LudwigKonsumemtenschutz-Staatssekretärin (SPÖ)

"Konsumentenschutz endet nicht an der Landesgrenze", macht Königsberger-Ludwig klar: "Wer in Europa verkaufen will, muss sich an europäische Regeln halten – besonders wenn es um die Sicherheit von Kindern geht." Die Staatssekretärin hat den chinesischen Billig-Marktplatz Temu bereits zuvor ins Visier genommen – wegen möglicher Verstöße etwa im Bereich des Jugendschutzes, "Heute" berichtete.

Sie fordert die Plattformbetreiber auf, "ihrer Verantwortung nachzukommen und gefährliche Produkte dauerhaft aus dem Sortiment zu nehmen". Eltern müssten sich darauf verlassen können, dass Produkte für Kinder sicher sind – ob im Geschäft oder online.

Nach Einschreiten der Behörde wurden jedenfalls fast alle beanstandeten Produkte entfernt.

"Wir werden auch künftig genau hinsehen und Missstände nicht durchgehen lassen", kündigt die Staatssekretärin an.

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