Forderung gegen "Fast-Fashion"

Minister und Handelsverband: Stopp für Shein und Temu

Der Handelsverband fordert ein Gesetz, das Plattformen wie Shein und Temu regulieren soll. Wirtschaftsminister und SPÖ begrüßen die Forderungen.
Newsdesk Heute
24.06.2025, 13:31
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Der Handelsverband fordert ein nationales Gesetz gegen besonders schnelllebige Fast-Fashion. Ziel ist es, vor allem Fernost-Plattformen wie Shein, Temu und AliExpress stärker zu regulieren. Vorbild dafür ist Frankreich, wo kürzlich ein Gesetzentwurf zur Eindämmung von "Ultra-Fast-Fashion" verabschiedet wurde.

Das Gesetz soll den ökologischen Folgen extrem billig produzierter und schnell konsumierter Mode entgegenwirken. Außerdem sollen Konsumanreize verringert und ein Bewusstseinswandel bei der jungen Zielgruppe angestoßen werden.

Wirtschaftsminister und SPÖ begrüßen Forderungen

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), unterstützt die Forderungen des Handelsverbands. "Es braucht jetzt einen europäischen Schulterschluss – etwa bei der Abschaffung der Zollfreigrenze oder bei der Einführung einer Paketabgabe. Ziel ist ein Gleichgewicht im Wettbewerb, das europäische Standards schützt. Parallel dazu werden wir auch auf nationaler Ebene prüfen, welche flankierenden Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind," so Hattmannsdorfer.

Auch SPÖ-Klubchef Philip Kucher kann sich nationalstaatliche Maßnahmen vorstellen, sollte ein europaweites Vorgehen ausbleiben. "Auch Billigstanbieter aus Fernost müssen gefälligst unsere Standards erfüllen. Hohe Standards sollen unseren Konsumentinnen und Unternehmen helfen, nicht denen, die sie brechen. Das wäre eine Wettbewerbsverzerrung, die nur Verlierer kennt", so Kucher.

Strafzahlungen und Werbeverbot

Konkret fordert der Handelsverband Strafzahlungen von mindestens fünf Euro für besonders umweltschädliche Produkte sowie eine Abgabe von mindestens zwei Euro pro Paketlieferung.

Zusätzlich soll ein Werbeverbot für Anbieter wie Temu, Shein oder AliExpress in Österreich gelten, auch für heimische Influencer, die deren Produkte bewerben. Der Verband betont auch die Dringlichkeit, die 150-Euro-Zollfreigrenze auf EU-Ebene abzuschaffen.

"Gelten nicht europäischen Normen"

"Rund 90 Prozent der auf Fernost-Plattformen angebotenen Produkte entsprechen nicht den geltenden europäischen Normen. Würde ein österreichischer Händler zu 90 Prozent gesundheitsgefährdende Fake-Produkte verkaufen, müsste er von Amts wegen sofort schließen", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

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