Regierung greift durch

"Erschüttert" – Minister packt jetzt über Amoklauf aus

Nach dem Amoklauf in Graz wächst die Sorge um die Sicherheit an Schulen. Bildungsminister Wiederkehr: "Dieses Grundverständnis ist erschüttert."
Nicolas Kubrak
24.06.2025, 08:20
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Nach dem fürchterlichen Amoklauf geht am BORG Dreierschützengasse der Schulbetrieb langsam wieder los. In allen Klassen soll psychologische Hilfe zur Verfügung stehen, Schüler können selbst entscheiden, ob sie bereit sind, ins Klassenzimmer zurückzukehren.

Für alle, die sich noch nicht in der Lage sehen, das Haus zu betreten, gibt es klimatisierte Container auf dem Schulgelände. Und für alle jene, die auch das Gelände noch nicht betreten möchten oder können, gibt es einen Bereich der List-Halle, die in der Nähe der Schule ist, wo man sich treffen kann.

Kanzler will "Lehren ziehen"

Die Bundesregierung will jetzt Konsequenzen ziehen. So wurden im Ministerrat folgende Eckpunkte fixiert: Waffengesetze werden verschärft, die Anzahl der Schulpsychologen wird in den kommenden drei Jahren verdoppelt, ein Entschädigungsfonds für Betroffene in der Höhe von 20 Millionen Euro wird eingerichtet. "Wir haben versprochen, dass wir die richtigen Lehren aus dieser Tat ziehen", betonte Bundeskanzler Christian Stocker.

Babler will Social-Media-Verbot bis 15

Vizekanzler Andreas Babler ging sogar einen Schritt weiter. "Wir müssen unsere Kinder vor den Algorithmen der Online-Giganten schützen! Extremismus und Gewalt kommen durchs Handy direkt ins Kinderzimmer", so der SPÖ-Chef, der sich für ein Social-Media-Verbot bis 15 ausgesprochen hat.

Im Ö1-Morgenjournal am Montag wurde Bildungsminister Christoph Wiederkehr auf ein solches Verbot angesprochen. "Social Media ist ein echt gefährlicher Ort für Kinder und Jugendliche geworden. Sie sehen Videos, die sie nicht sehen sollten." Der Minister erklärte, dass es in Österreich bereits ein Alterslimit von 14 Jahren gebe, Anbieter sich aber nicht daran halten würden. Daher plädiere er für eine europaweite Regelung.

"Grundverständnis erschüttert"

Angesprochen auf mögliche Sicherheitskontrollen an Schulen, erklärte Wiederkehr: "Schulen müssen ein sicherer Ort sein. Der tragische Amoklauf hat dieses Grundverständnis erschüttert. Es wird aber nichts bringen, aus Schulen Gefängnisse zu machen. Damit würden Schulen zu Angsträumen werden." Es gebe für jeden Standort individuelle Sicherheitskonzepte, die laufend evaluiert werden.

{title && {title} } nico, {title && {title} } Akt. 24.06.2025, 08:24, 24.06.2025, 08:20
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