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Marc Girardelli: "Da war ein bisschen die Handbremse...

Heute Redaktion
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Nach der spannenden Kitzbühel-Abfahrt mit dem Sieger Dominik Paris, haben wir uns mit "heute.at"-Ski-Experten Marc Girardelli unterhalten. Der fünffache Gesamt-Weltcup-Sieger analysierte das Rennen für uns und hatte auch eine Nachricht für den "frechen" Bode Miller.

Nach der  

Perfekte Unterhaltung für die Fans bot die Hahnenkamm-Abfahrt. Mit einem Schönheistfehler: Es war kein Österreicher am Podest! Hannes Reichelt hätte als einziger das Zeug zum Sieg gehabt, fuhr ein spektakuläres und gutes Rennen, der Riesenpatzer zu Beginn, eigentlich ein Anfängerfehler, brachte ihm aber um alle Chancen. Dennoch: Das macht Mut für die WM.

Super-G-Sieger Matthias Mayer hingegen hat mich enttäuscht. Er hat alle Zutaten für einen Siegfahrer, fährt aber zu oft mit angezogener Handbremse. Top-Passagen folgten Schnitzer. So ist in Kitz nichts zu holen.

Sieger Paris machte es anders, ihm liegt diese Strecke, er macht darauf keinen Fehler. In keiner Teilzeit war er der Schnellste, am Ende aber schon: auch eine Frage seiner Erfahrung.

Girardelli äußerte sich auch zu den kontroversen Aussagen von Bode Miller: 

Bode Miller kehrt zurück in den Weltcup. Mit von ihm mitentwickelten Ski will er ab nächster Saison wieder zum Siegfahrer werden. Hätte er heuer schon die Abfahrt in Kitzbühel gewonnen, wie er es selbst glaubt? Nein! Bode muss froh sein, bei diesen Bedingungen nicht am Start gewesen zu sein. Er hätte nämlich nur eines gewonnen: Die Erfahrung, dass Glaube allein nicht Berge versetzen kann.

Auch er wird mit dem Alter nicht schneller. Und er hat noch ein Problem: seine Schuhe? Bomber hat keine. Das heißt: Auch wenn sein Ski top ist, das Paket Ski/Schuh/Bindung muss auch top sein, sonst wird sein Comeback ein Flop. Miller ist aber jedenfalls wieder bis in die Haarspitzen motiviert. Das letzte Wort über seine tatsächliche Rückkehr in den Ski-Zirkus hat aber seine Frau. "Sie ist der Boss", hat er mir unlängst verraten.