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Marcel Hirscher rettet ÖSV-Versager-Team

Heute Redaktion
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Bild: Marco Trovati (AP)

Marcel Hirscher gewann am Sonntag in souveräner Manier den Weltcup-Riesentorlauf in Alta Badia (ITA). Der Salzburger war der Konkurrenz völlig überlegen, Ted Ligety (USA) wies als Zweiter bereits 1,45 Sekunden Rückstand auf. Hirschers Teamkollegen lieferten eine blamable Leistung ab. Der Salzburger ist nun der viertbeste ÖSV-Athlet der Weltcup-Geschichte.

Es war nämlich Hirschers 27. Triumph im Weltcup, jetzt hat er einen mehr als Franz Klammer. Nur mehr Stephan Eberharter (29), Benjamin Raich (36) und Hermann Maier (54) sind vor ihm platziert. Auf die internationale Bestmarke von Ingemar Stenmark (SWE) fehlen allerdings noch 59 Siege.

Hirscher, der in Alta Badia auch im Vorjahr gewann, hatte bereits nach dem ersten Durchgang die Führung inne. Allerdings nur knapp vor den Franzosen Alexis Pinturault und Thomas Fanara. Der Salzburger hatte den Vorteil der Startnummer 1 ideal genutzt, bereits nach den ersten paar Läufern ließ die Piste merkbar nach. Auch Ligety hatte im ersten Durchgang seine Probleme und riss 1,33 Sekunden Rückstand auf. "Ich bin schlecht gefahren, habe mich nicht gut gefühlt", erklärte der US-Amerikaner.

 



 


Ein von Marcel Hirscher (@marcel__hirscher) gepostetes Foto am Dez 12, 2014 at 4:50 PST




Im zweiten Durchgang drückte er mehr aufs Gas - nicht nur wegen der Jansrud-freundlichen schnellen Kurssetzung des norwegischen Trainers. "Ich habe mehr riskiert, aber der zweite Durchgang war extrem schnell, fast schon beängstigend", beschrieb es Ligety. Erst Marcel Hirscher, der seinen Vorsprung aus dem ersten Lauf sogar noch ausbaute, konnte den 30-Jährigen verdrängen.

Ärger über Kurssetzung

"Ich hätte nicht geglaubt, dass ich vorne bin. Es hat sich während der Fahrt echt schlecht angefühlt", erklärte der zwölffache Riesentorlauf-Sieger, der ebenfalls die Kurssetzung kritisierte. "Es war wieder so wie vor 5,6 Jahren, wo wir 100 km/h im Riesentorlauf erreicht hatten. Das ist meiner Meinung nach zu schnell. Es ist im Reglement, da muss man damit zurecht kommen. Es ist auch verständlich, warum die Norweger so gesetzt haben."

Achja, es waren noch sechs andere ÖSV-Athleten am Start, die aber kaum erwähnenswerte Leistungen ablieferten - Benjamin Raich wurde als zweitbester Österreicher 13. und wies bereits 3,33 Sekunden Rückstand auf. Ein Blick auf die Ergebnisliste zeigt die ÖSV-Blamage schwarz auf weiß.
Endstand beim Riesentorlauf in Alta Badia:

1. Marcel Hirscher (AUT) 2:30,17 Min.

2. Ted Ligety (USA) +1,45 Sek.

3. Thomas Fanara (FRA) +1,48

4. Alexis Pinturault (FRA) +1,49

5. Felix Neureuther (GER) +1,73

6. Roberto Nani (ITA) +1,81

7. Filip Zubcic (CRO) +2,67

8. Fritz Dopfer (GER) +3,02

9. Gino Caviezel (SUI) +3,04

10. Marcus Sandell (FIN) +3,09

Weiter:

13. Benjamin Raich (AUT) +3,33

16. Christoph Nösig (AUT) +3,81

21. Philipp Schörghofer (AUT) +4,38

25. Vincent Kriechmayr (AUT) +5,29

U.a. nicht für den 2. Durchgang qualifiziert: 34. Hannes Reichelt (AUT) 1:20,89 - 37. Roland Leitinger (AUT) 1:21,12

Den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie auf der nächsten Seite...