Es war ein böses Ende für Red Bull! Lange setzte Max Verstappen die überlegenen McLarens unter Druck. Eine späte Safetycar-Phase elf Runden vor dem Ende vermasselte sein Rennen. Red Bull zog ihm die in Barcelona ungeliebte weiße Reifenmischung auf, da das Team keine andere Reifenmischung mehr zur Verfügung hatte. Vor dem Restart hatte der Weltmeister Probleme, diese harten Reifen auf Temperatur zu bringen.
Dann krachte es. Zunächst lenkte Charles Leclerc in Max Verstappen, nachdem dieser seinen Boliden mit Müh und Not vor dem Dreher gerettet hatte. Verstappen schimpfte über Funk: "Er ist einfach auf der Geraden in mich reingefahren! Das muss bestraft werden!"
Dann musste der Niederländer für sein Ausweichmanöver direkt im Anschluss die Position an Mercedes-Pilot George Russell zurückgeben. Stattdessen lenkte er wiederum direkt in den Silberpfeil hinein. Für dieses Manöver kassierte er eine Zehn-Sekunden-Strafe und fiel auf Rang zehn zurück.
Sichtlich genervt analysierte RB-Motorsportberater Helmut Marko die Szenen nach dem Rennen: "Er ist lange vorne mitgefahren. Danach kam diese schlechte Reifenwahl, weil wir auch nichts anderes mehr zur Verfügung hatten."
Marko zeigte allerdings Verständnis für seinen Schützling: "Der Reifen war in der Aufwärmphase katastrophal. Dann kam es zu diesen Szenen. Dass Max frustriert und teilweise aggressiv reagiert, ist verständlich. Dass man dafür zehn Sekunden Strafe bekommt, ist bitter."
Auch Verstappen selbst äußerte sich zu seiner Aktion im Rennen. Auf die Aussage von George Russell, er sei kein gutes Vorbild, antwortete er schnippisch: "Das nächste Mal bringe ich ein paar Taschentücher mit."
Sky-Experte Ralf Schumacher zeigte absolut kein Verständnis für Verstappen und kritisierte ihn nach dem Rennen scharf: "Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist. Das sollte nicht sein." Mit Platz zehn konnte Verstappen in Barcelona nur einen Punkt holen und musste mit ansehen, wie Oscar Piastri den Sieg holte.
Dadurch festigte Max Verstappen ungewollt seinen dritten Platz in der Fahrerwertung. Der Rückstand auf WM-Leader Oscar Piastri beträgt inzwischen 49 Punkte – zu viel für die Ansprüche des vierfachen Weltmeisters. Auch auf Piastris Teamkollegen Lando Norris hat Verstappen bereits 39 Punkte Rückstand.