Russell verbesserte im letzten Outing seine Bestzeit aus dem ersten Versuch noch einmal, holte sich mit 1:29,156 Minuten die Pole Position für den Großen Preis von Singapur. Es ist die Achte in seiner Karriere, die Zweite im Laufe der aktuellen Saison. Der Brite hatte sich schließlich mit dem Respektabstand von 0,182 Sekunden vor Vierfach-Weltmeister Max Verstappen durchgesetzt.
Und das ärgerte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. "Wir sind generell zufrieden, dass wir auch hier in Singapur wettbewerbsfähig sind", blickte Marko auf die bisher erschreckende Verstappen-Bilanz im asiatischen Stadtstaat: Der Sieger von 67 Formel-1-Rennen konnte auf den Straßen Singapurs noch keinen Grand Prix gewinnen.
"Es ist nur schade", schob der Grazer dann hinterher, "denn Max war schon eineinhalb Zehntel gegenüber seiner Ursprungszeit vorne." Verstappen hatte sich in den letzten Kurven aber nicht mehr verbessern können. "Er wurde von Lando Norris – ich weiß nicht, ob absichtlich oder nicht – blockiert. Damit war die Pole Position außer Reichweite", erklärte der Grazer.
Tatsächlich fuhr McLaren-Pilot Norris gerade zurück an die Box, war deshalb in den letzten Kurven langsam unterwegs, während Verstappen den Briten erst in der Boxengassen-Einfahrt überholen konnte. "Nach unseren Berechnungen wäre es ganz knapp geworden", meinte Marko schließlich.
Nach zwei Hochgeschwindigkeitsstrecken, auf denen Verstappen siegte, zeigte das Red-Bull-Team nun auch auf einem Stadtkurs mit geringeren Höchstgeschwindigkeiten auf. "Es waren viele Punkte. Aber die Hauptgewinne kommen von einer anderen Herangehensweise, dass man nicht zu sehr auf die Simulationswerte setzt, sondern einen Kompromiss findet", erklärte der 82-Jährige die Leistungssteigerung der Bullen in den letzten Wochen.
