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Marlboro-Man und Vettel sollen Ferrari retten

Heute Redaktion
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Zum ersten Mal seit 1993 schloss Ferrari eine Formel-1-Saison ohne Sieg ab. Die Scuderia reagierte mit einer großen Personalrochade - Teamchef und Piloten wurden ausgetauscht. 2015 soll die Wende eingeläutet werden, aber Sebastian Vettel werden von Ex-Team Red Bull noch ein paar Steine in den Weg gelegt.

Nach dem Saisonfinale wurden in Abu Dhabi noch Testtage angehängt, bei denen Teile für 2015 ausprobiert wurden. Vettel tauchte erstmals in der Box seines neuen Arbeitgebers Ferrari auf - in Freizeitkleidung. Red Bull präsentiert sich nach dem Abgang jenes Mannes, der für acht WM-Titel sorgte zickig. Der Deutsche darf noch nicht die Ferrari-Teamkleidung tragen und schon gar nicht an den letzten Testfahrten des Jahres teilnehmen.

Marko: "Rechtlich ist das nicht okay"

"Wenn Sebastian nur ein paar Tage nach dem letzten Rennen in einem Ferrari sitzt, hat er einen direkten Vergleich, da ist der Hintern-Faktor noch frisch. Warum sollen wir einem Gegner einen solchen Vorteil verschaffen?", erklärte Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko "auto, motor und sport". Laut dem Steirer bricht Vettel auch die Vereinbarung, indem er von der Ferrari-Box aus den Test mitverfolgt. "Rechtlich ist das nicht okay, aber mir ist es wurscht", meinte Marko gegenüber "Auto Bild motorsport".

"Mit Sebastian Vettel haben wir einen Fahrer gewählt, der die Fähigkeiten und den Wunsch hat, sich trotz seiner bereits bestehenden Rekorde weiter zu verbessern. Wir glauben, dass er die richtige Person ist, um mit Kimi Räikkönen ein Team zu bilden", schrieb Ferrari-Boss Sergio Marchionne in einem Brief an seine Mitarbeiter. Ex-Pilot David Coulthard sieht allerdings Schwarz für Vettel: "Er wird Ferrari nicht schneller und besser beschleunigen als Fernando Alonso."

Neuer Teamchef - kommt auch Brawn?

Marchione, der das Amt im Oktober von Ikone Luca di Montezemolo übernahm, stellt derzeit alles auf den Kopf, damit die Scuderia wieder auf die Erfolgsspur findet. Am Montag wurde die Bestellung von Maurizio Arrivabene, dem Vize-Präsidenten beim Tabak-Konzern Philip Morris, zum neuen Teamchef offiziell. Außerdem soll Ross Brawn, der die Siegerwagen von Michael Schumacher schuf, wieder zurückgeholt werden.

Experten sind dennoch skeptisch. Zwar dürfen die Motoren in der Winterpause weiterentwickelt werden, der Rückstand auf Mercedes dürfte sich aber nicht drastisch verändern. Da das Regelwerk bis 2020 gilt, könnten Ferrari- und Vettel-Fans harte Jahre bevorstehen.