Massive Bedrohung für Eichen

"Raupe Nimmersatt" – Gifthaar-Larven in unseren Wäldern

Noch treten die giftigen Schwammspinner-Raupen einzeln auf. Aber das dürfte sich bald ändern – mit gravierenden Folgen für unsere Wälder.
Bernd Watzka
08.07.2025, 06:46
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Bereits in wenigen Jahren könnten sich die Larven von Schwammspinner, Frostspanner und Eichenwickler massenhaft und zeitgleich über Österreichs Eichenwälder hermachen. Besonders gefährdet sind demnach die Eichenwälder im Weinviertel, Burgenland, östlichen Mostviertel und im Wienerwald. Gerne fallen die Raupen auch über Obstbäume her.

"Lage spitzt sich zu"

Das Problem: Üblicherweise tritt eine Massenvermehrung der Schwammspinner alle acht bis zehn Jahre auf, zuletzt 2018 bis 2020. "Doch die Lage spitzt sich schon wieder zu", so der deutsche Biologe Hannes Lemme zur "Bild".

Juckreiz und Hautausschläge

Die Larven der Schmetterlingsart sind für den Menschen nicht ungefährlich. Ihre Brennhaare können bei Hautkontakt unangenehmen Juckreiz und starke Ausschläge verursachen. Bei empfindlichen Personen können diese Reaktionen auch stärker ausfallen und zu Entzündungen führen.

Populationen überwachen

Neben den Schwammspinnern werden auch die Populationen von Frostspannern und Eichenwicklern – ebenfalls Schmetterlingsarten – überwacht. Die Raupen fressen laut LWF bis Ende Mai die jungen Eichenblätter, was allein meist kein Problem sei, denn die Eichen treiben danach wieder aus.

Kritisch wird es bei einer Überlagerung mit dem Schwammspinner, der auch die frischen Triebe anknabbert. Treiben die Eichen ein weiteres Mal aus, greifen sie auf Notreserven zurück. So fehlt ihnen im folgenden Jahr die Kraft.

Infos sammeln über Massenvermehrung

Laut Biologe Lemme sollen Waldbesitzer so viele Informationen wie möglich über eine anstehende Massenvermehrung des Schwammspinners bekommen. Auf dieser Grundlage müssten sie dann über eine Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln entscheiden.

Schwammspinner-Raupe ist massiver Schädling

Die wichtigsten Infos

  • 🐛 Aussehen: Die Raupen sind grau bis graugelb, mit auffälligen blauen und roten Warzen auf dem Rücken. Sie tragen feine, lange Haare, die bei empfindlichen Menschen Hautreizungen auslösen können.
  • 🌳 Lieblingsspeise: Vor allem Eichen, aber auch Hainbuchen, Obstbäume und andere Laubgehölze. Bei Nahrungsknappheit greifen sie sogar Nadelbäume an.
  • 🌡️ Optimale Bedingungen: Heiße Sommer und Trockenheit fördern ihre Vermehrung. Massenvermehrungen treten etwa alle 20–30 Jahre auf und können sich über mehrere Jahre hinziehen.
  • 🧬 Bekämpfung: Mit biologischen Mitteln wie Bacillus thuringiensis, einem Bakterientoxin, das speziell bei Raupenbefall hilft. Besonders wirksam bei jungen Raupen.
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