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Mayer: Vorgewarnt?

Heute Redaktion
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Aufregung um die Verhaftung von Walter Mayer! Der Ex-Langlauf-Trainer wurde bereits zwei Tage vor seiner Verhaftung am 22. März (um 22 Uhr) verhört. Mayer war also vorgewarnt, hatte Zeit, um Beweismaterial zu vernichten. Brisant: Die Doping-Spur führt in Richtung Westen - direkt ins Wintersport-Eldorado Tirol!

Zwei Zeugen belasten Mayer, für den die Unschuldsvermutung gilt. Der Vorwurf: Er soll zwischen Dezember 2005 und Oktober 2008 EPO, Wachstumshormone und Testosteron an Langläufer, Biathleten und Leichtathleten weitergegeben und Blutdoping durchgeführt haben. Mayer gilt als Schlüsselfigur in der Doping-Affäre, als Einfallstor zur brisanten Kundenliste in der heimischen Wintersport-Szene. Was erst jetzt durchsickerte: Seine Verhaftung, mit der am 22. März im steirischen Anger (dem Wohnort seiner Lebensgefährtin, der Läuferin Eva-Maria Gradwohl) eine Hausdurchsuchung einherhing, lief nicht perfekt ab.

Bereits am 20. März, zwei Tage vor der Verhaftung, verhörten fünf Beamte der SOKO Doping den schwer belasteten 62-Jährigen. Natürlich ist die Gefahr groß, dass in der Zwischenzeit etwas beiseitegeschafft wurde, gibt BKA-Sprecher Gerald Tatzgern zu. Nachsatz: Die Situation war für die Ermittler taktisch schwierig. Verhaftung und Hausdurchsuchung wurden erst nach dem Erstkontakt notwendig.

Wie Heute schon in der Mittwoch-Ausgabe andeutete, verdichtet sich die Verdachtslage in Wintersport-Kreisen. Die Spur der Doping-Fahnder führt in den Westen. Nach Tirol, wo es noch zu keinen Verhaftungen kam.