Coronavirus

Mediziner macht Hoffnung: Mitte Juni stabile Situation

Der vom Kanzler angekündigte Impf-Turbo könnte wohl schon in kurzer Zeit seine Wirkung zeigen. Eine stabile Situation werde schon Mitte Juni erwartet.

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Werden solche Treffen bald wieder bedenkenlos möglich sein? Ein Mediziner macht Hoffnung. (Symbolbild)
Werden solche Treffen bald wieder bedenkenlos möglich sein? Ein Mediziner macht Hoffnung. (Symbolbild)
Odilon Dimier / PhotoAlto / picturedesk.com

In Österreich sind nach den anfänglichen Schwierigkeiten nun schon erste Fortschritte beim Impfen der Bevölkerung zu beobachten. Dass die Coronavirus-Schutzimpfung der wichtigste Schritt auf dem Weg der Rückkehr zur Normalität sei, wurde stets von allen Seiten betont. Nun scheint dieses Normalität in greifbarere Nähe zu sein. 

 Denn: Laut dem Wiener Reise- und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch sei dank der Impfungen schon Mitte Juni eine stabile Situation zu erwarten.

Dies erläuterte er am Dienstagabend bei einer Online-Veranstaltung in Wien. Organisiert wurde jene von der Österreichischen Gesellschaft für Vakzinologie zusammen mit der MedUni Wien zum Thema "Covid Impfung im Wettlauf mit der Pandemie".

Studien bestätigen Impf-Wirkung

Die Vakzine haben bei einer großen Durchimpfungsrate der Bevölkerung einen deutlichen Effekt bei der Bekämpfung der Pandemie. In 90 Prozent der Fälle wirken sie krankheitsverhütend, zu 70 Prozent werden Infektionen verhindert. In seiner Darlegung beruft sich Kollaritsch auf eine ganze Reihe von vorhandenen Studienergebnissen aus internationalen Quellen. Jene belegen die Wirksamkeit der Massenimpfungen mit den Corona-Schutzimpfungen. 

 In klinischen Studien hatte sich zuvor mit den verschiedenen Impfstoffen eine Schutzrate besonders vor schweren Covid-19-Erkrankungen von bis zu 95 Prozent ergeben.

Mittlerweile liegen zahlreiche Daten aus den Routine-Impfprogrammen aus mehreren Ländern bzw. Regionen vor, die eine hohe Schutzrate vor schweren Covid-19-Erkrankungen bzw. vor Infektionen mit dem Virus belegen. 

Erste Effekte beobachtbar

Im Rahmen seines Vortrags erläuterte der Mediziner, dass auch in Österreich bereits erste Effekte der laufenden Impfkampagne beobachtbar seien. So lag beispielsweise (Stand 25. April 2021) die Sieben-Tage-Inzidenz unter den 75- bis 84-Jährigen bei 80 pro 100.000 Personen, unter den Sechs- bis 14-Jährigen, die derzeit nicht geimpft werden, im Vergleich dazu noch bei 267,7 pro 100.000. Bei den 25- bis 34-Jährige lag der Inzidenzwert bei 216 pro 100.000 Personen.

Auch hinsichtlich der mit Corona in Zusammenhang stehenden Todesfälle sei der Impffortschritt zu beobachten. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle blieb in Österreich von Februar bis April zwar relativ gleich. Der Anteil der Covid-19-Todesfälle in Alters- und Pflegeheimen nahm hingegen von 48 Prozent im Dezember 2020 auf sechs Prozent im April (Stand: 26. April) ab. Im März waren es vergleichsweise noch 15 Prozent gewesen.

Hierzu schilderte Kollaritsch: "Die Impfungen wirken individuell krankheitsverhütend zu etwa 90 Prozent, im Kollektiv infektionsmindernd zu etwa 70 Prozent." Und weiter:

"Der Rückgang der Infektionszahlen ist proportional zur Durchimpfung – allerdings mit ca. drei bis vier Wochen Verzögerung."

Bald stabile Situation

Wie sich die Situation angesichts der laufenden Impfkampagne in Österreich entwickeln könnte, hat Michael Kundi vom Institut für Umwelthygiene der MedUni Wien vorausberechnet.

Für die Berechnung wurde angenommen:

➤ Eine Dominanz der britischen Virusvariante (B.1.1.7),
➤ 20 Prozent der Bevölkerung nach einer durchgemachten Erkrankung und
➤ 18 Prozent der Bevölkerung aus Alters- oder sonstigen Gründen nicht für eine Impfung vorgesehen

"Berechnet auf einen Schutzbeginn ab drei Wochen nach Erstimpfung bleibt die epidemiologische Lage stabil bei Durchimpfung von mindestens 44 Prozent." Das würde laut Kollaritsch bedeuten:

"Bei Beibehaltung des gegenwärtigen Impftempos wird dieser Zustand Mitte Juni erreicht."

Dann sollte die Reproduktionszahl von SARS-CoV-2 anhaltend bei einem Faktor von 0,9 angekommen sein.

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