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Ist es ein Bär, oder ist es ein Hund?

Der Kopf gleicht dem eines Bären, der Körper dem eines Hundes: Im Süden Russlands wirft ein ausgesetztes Tier viele Fragen auf.

Heute Redaktion
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Das seltsame Geschöpf wurdein der Nähe der Stadt Tscheljabinsk im Süden Russlands auf der Straße ausgesetzt. Tierschutzaktivisten brachten das Wesen zunächst in einem Heim unter. Auch die Pfleger waren sich zunächst nicht sicher, um welche Tierart es sich handelte. Darum gaben sie ihm den Namen "Medvebaka" — ein zusammengesetztes Wort aus Medved (Bär) und Sobaka (Hund).

Das Tier geht auf allen vieren und hat ein sehr dichtes, braunes Fell. "Es hat ein schwieriges Temperament und beisst, wenn man sich ihm nähert", sagt Tierpflegerin Polina Kefer zur "Siberian Times". "Es leidet unter großem Stress", erklärt sie.

"Ausgesetzt wie ein altes Spielzeug"

Nach einigen Untersuchungen kamen Tierärzte zum Schluss, dass es sich um einen etwa vierjährigen Rüden handeln muss. Es sei offenbar eine "abgefahrene Hundekreuzung" zwischen einem chinesischen Chow-Chow und einer langnasigen Hunderasse, so die Experten.

"Er hat die typische blaue Zunge eines Chow-Chows", so Polina Kefer. Der Mischling sei jedoch "ein schlechtes Zuchtprodukt. Es erinnert einen an Tiermärkte, an denen skrupellose Züchter Hybridhunde als reinrassige Hunde verkaufen. Sobald die Welpen größer werden, werden sie ausgesetzt wie ein altes Spielzeug."

Er mag keine Menschen

"Wir haben versucht, den Hund an eine Familie zu vermitteln, es hat aber nicht geklappt. Das Tier hat kein Interesse, mit Menschen zu sozialisieren", sagt ein Mitarbeiter der Tierheims. "Als er bei uns im Heim wohnte, versteckte er sich in seinem Käfig. Bei der neuen Familie versuchte er aber immer wieder wegzulaufen. Er hasst offenbar die Leine."

Derzeit tun die Tierpfleger alles, um das Vertrauen des Hundes zu gewinnen. "Wir geben ihm unser bestes Hundefutter, aber es wird wahrscheinlich Monate dauern, bis er zutraulicher wird."

(kle)