Ab Herbst 2025 wird’s teuer: Wer in Frankfurt Müll auf die Straße wirft oder Hundehaufen liegen lässt, muss tief in die Tasche greifen. Die Stadt erhöht die Bußgelder drastisch – und will so das Sauberkeitsproblem in den Griff bekommen.
Die Bankenmetropole leidet seit Jahren unter verschmutzten Straßen, Parks und Plätzen. Besonders im Bahnhofsviertel sind Müll, Hundekot und illegale Sperrmüllhaufen ein Dauerärgernis. Dazu kommen täglich mehr als 350.000 Pendler und unzählige Gäste, die zusätzlichen Abfall hinterlassen.
In Umfragen steht die mangelnde Sauberkeit regelmäßig weit oben auf der Liste der größten Ärgernisse. Viele Einwohner fühlen sich in der oft als "vermüllt" bezeichneten Stadt unwohl. Auch im bundesweiten Vergleich hinkt Frankfurt hinterher. Während Städte wie Berlin, Hamburg oder München ihre Bußgelder bereits deutlich angehoben haben, galt die Mainmetropole bisher als Nachzügler. Mit den neuen Strafen will sie aufschließen.
Beschlossen hat den neuen Strafenkatalog eine Koalition aus SPD, Grünen und der Kleinpartei Volt. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) erklärt: "Frankfurt soll sauberer und lebenswerter werden." Die Strafen steigen massiv – teils auf das Vierfache.
Neue Strafen in Frankfurt ab 1. Oktober:
■ Müll auf den Boden werfen: 120 € (statt 30–55 € bisher)
■ Hundekot nicht entfernen: 400–500 € (in Grünanlage; statt 120 €)
■ Wildpinkeln: 300 € (statt 70 €)
■ Sperrmüllablagerung: 1.000 € (statt 250–300 €)
Die Stadtverwaltung betont, dass die bisherigen Strafen keine abschreckende Wirkung hatten. Mit den drastischen Erhöhungen sollen Bürgerinnen und Bürger künftig zweimal überlegen, bevor sie ihren Abfall im öffentlichen Raum entsorgen.
Neben höheren Bußgeldern sollen mehr Mülleimer, bessere Reinigung und Aufklärungskampagnen kommen. Auch die Stadtpolizei soll künftig stärker kontrollieren.
Kritik kommt hingegen vom früheren "Müllsheriff" Peter Postleb: "Hohe Strafen bringen nur etwas, wenn auch kontrolliert wird." Bürgerinitiativen fürchten, dass die Stadt nicht genug Personal hat. Zudem wird kritisiert, dass Menschen mit geringem Einkommen besonders hart getroffen werden könnten.
Ob die Stadt wirklich sauberer wird hängt also davon ab, ob die Regeln auch konsequent durchgesetzt werden.