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Mega-Teuerung: Kirche will mit Anwalt 732 € von Wiener
Ein Anwalt fordert im Auftrag der Erzdiözese Wien von einem Wiener (42) jetzt 732 Euro. Den Kirchenbeitrag kann sich der Katholik aber nicht leisten.
Der Kirchenbeitrag beträgt in Österreich 1,1 Prozent des Jahreseinkommens. Mitglieder der römisch-katholischen Kirche sind verpflichtet, diesen zu bezahlen. Wer sich weigert, bekommt Post von der Kirchenbeitragsstelle. Die Inhalte sind zunächst noch ganz freundlich: Die Gläubigen werden daran erinnert, dass offene Geldbeträge zu begleichen sind. Wer das jedoch nicht tut, dem droht sogar die Pfändung.
„"Barmherzigkeit sieht anders aus"“
Ein 42-jähriger Wiener bekam nun einen solchen Anwaltsbrief zugestellt. Kostenpunkt: 732 Euro – samt 10 Euro Mahnspesen. Er selbst lebt in einer Favoritner Gemeindewohnung und auch die Teuerungen machen ihm zu schaffen. "Es ist ja wirklich alles teurer geworden und jetzt will die Kirche Hunderte Euro von mir eintreiben? Ich habe genau 10 Tage Zeit für die Überweisung der Summe. Barmherzigkeit sieht anders aus", ist Manfred (Name von der Redaktion geändert*) im "Heute"-Talk verzweifelt.
Laut Infos der Erzdiözese sind 2021 bereits 72.222 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten, 2020 waren es 58.727. Voriges Jahr kehrten über 90.000 Gläubige der Institution den Rücken – allein in Wien waren es knapp 24.000. Tendenz: steigend.
Mitgliedschaft bei Kirche wird Luxus
Die Pandemie dürfte in den letzten Jahren ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass immer mehr Menschen in finanziell angespannter Lage Mutter Kirche den Rücken kehrten. "Während sich viele ihren Lebensunterhalt nicht mehr leisten können, fordert die Diözese Wien auch noch Geld von uns", ärgert sich Manfred. Auch er überlegt nun aus der Kirche auszutreten, denn für ihn wird der Glaube jetzt zum unleistbaren Luxus.
