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Wirbel um US-Spielerin nach Protest gegen Trump

US-Spielerin Megan Rapinoe verweigert bei der WM das Singen der Hymne, aus Protest gegen Präsident Donald Trump.

Heute Redaktion
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Mit einem 13:0-Kantersieg gegen Thailand starteten die US-Kickerinnen fulminant in die WM. Dennoch sorgte im Vorfeld ein stiller Protest für Wirbel.

Die lesbische Fußballerin Megan Rapinoe lächelte beim WM-Auftakt stillschweigend in die Kamera, statt mit der Hand auf dem Herz die Hymne der USA zu singen. Mit dieser Aktion möchte die 33-Jährige gegen Donald Trump protestieren.

Bereits in einigen Interviews hat die Stürmerin den US-Präsidenten scharf kritisiert. "Gott helfe uns, wenn wir alle wie er aussehen. Das ist angsteinflößend", erklärte die Kapitänin kürzlich in einem Interview. Weiters meint sie über Trump: "Er sei sexistisch, rassistisch, frauenfeindlich und überhaupt ein schlechter Mensch."

Seit seinem Amtsantritt demonstrieren vor allem Homosexuelle in den USA immer wieder lautstark gegen seine Politik.

Am Dienstag sorgte Rapinoe dann vor dem Spiel mit ihrer Aktion für Aufsehen. Als sie ihre Mannschaft aufs Feld führte, lächelte sie mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt in die Kamera und schwieg als die US-Hymne ertönte. Schon im Vorfeld hatte die Spielerin ihre Aktion als eine Art "F*ck you gegen Ungleichbehandlung" angekündigt. "Ich werde wohl nie wieder meine Hand aufs Herz legen. Ich werde wohl auch nicht wieder die Nationalhymne singen", betonte sie.

Doch nicht alle Fans waren darüber begeistert. Einige User forderten sogar via Twitter ihren Rausschmiss aus dem Team.

Auch ist unklar, ob der öffentliche Protest eine Sanktion zur Folge hat. Ein Schweigen während der Nationalhymne kommt in den USA einem Affront gleich.

Dem NFL-Spieler Colin Kaepernick kostete eine solche Aktion 2016 seinen Job. Er kniete als Protest gegen Polizeigewalt in den USA bei der Hymne.

Gemeinsam mit ihrer Lebenspartnerin, der US-Basketballspielerin Sue Bird hat Rapinoe aber auch viele Fans hinter sich. Die Fußballerin setzt sich seit vielen Jahren für die LGBT-Community ein.

Auch von Teamkollegin Alex Morgan bekommt die Kapitänin Rückendeckung: "Ich habe gelernt, meine Plattformen dazu zu nutzen, mich für Dinge einzusetzen, die größer sind als der Fußball. Das hat auch viel mit Rapinoe zu tun", so die Star-Stürmerin. (str)