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Meine Tops und Flops in Abu Dhabi

Kolumne zu aktuellen Formel-1-Themen von Markus Miksch.

Heute Redaktion
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Bild: Hertel

Top

Kimi Räikkönen

So oft knapp dran, jetzt hat es der "Ice Man" endlich geschafft. Mit einem brillianten Start katapulierte sich der Finne auf Platz zwei und übernahm nach dem Hamilton-Ausfall die Führung. Völlig cool diktierte er das Rennen von der Spitze aus, kam auch bei den Restarts nie in Bedrängnis. Auch den zum Ende immer stärker werdenden Alonso hielt der Lotus-Pilot in Schach. Legendär seine Funksprüche während des Rennens an die Box: "Lasst mich in Ruhe!" Erster Sieg nach dem Comeback und so gut wie fix WM-Dritter - das hatten dem Vodka-Liebhaber nur die wenigsten zugetraut.

Sebastian Vettel

Der Weltmeister bügelte den Fehler seines Teams (zu wenig Sprit im Qualifying) aus und startete vom letzten Platz zu einer sensationellen Aufholjagd. In der ersten Safety-Car-Phase ruinierte er sich den Frontflügel, als er bei einem Ausweichmanöver gegen ein Schild fuhr. Erneut Letzter stürmte er vor auf Platz drei. Somit hielt sich der Schaden in der WM in Grenzen.

Kamui Kobayashi

Auch der Japaner beeindruckte mit einer sensationellen Aufholjagd, was leider in diesem turbulenten Rennen unterging. Der Dritte von Suzuka ging nur als 15. ins Rennen und beendete dieses auf Platz sechs. Damit holte er für Sauber wichtige Punkte in der Konstrukteurswertung. Das große Mercedes-Werksteam ist nur mehr zwölf Punkte vorne.

Flop

McLaren

Wie so oft in diesem Jahr kosteten nicht Fahrfehler, sondern Defekte und Pannen für schlechte Resultate. Dabei wäre Lewis Hamilton ohne Probleme zum Sieg gefahren. McLaren hatte das beste Auto in der Wüste. Doch eine defekte Benzinpumpe verhinderte den Triumph.

Mark Webber

Wie meinte Alonso vor dem Rennen? Er fahre gegen Super-Ingenieur Newey und nicht gegen Vettel. Webber wiederlegte diese Aussage wieder einmal eindrucksvoll. Start verbockt. Dann auch noch vom Teamkollegen überholt, obwohl dieser 22 Plätze hinter ihm gestartet war. Der Australier beweist, dass nicht der Pilot mit dem besten Auto gewinnt - offensichtlich muss er auch ein guter Fahrer sein.

Mercedes

Die Silberpfeile sind mittlerweile Stammgast in der Kategorie Flop. Zum vierten Mal in Folge punktelos. Dieses Kunststück hat in dieser Saison, abgesehen von den drei Nachzüglern (HRT, Marussia, Caterham), bisher nur Toro Rosso geschafft. Diese vier Teams haben zusammenaddiert das gleiche Budget wie Mercedes. Kein Wunder, dass Daimler das Formel-1-Projekt hinterfragt, wenn man mit weniger Geld ähnlich erfolgreich sein kann.