Er wollte Frauen vor Belästigungen schützen und wurde selbst zum Opfer: In Dresden ist in der Nacht zum Sonntag ein US-Amerikaner in einem Tram mit einem Messer attackiert und verletzt worden. Der 21-Jährige erlitt Schnittwunden im Gesicht. Nach Polizeiangaben ging er dazwischen, als zwei Männer weibliche Fahrgäste bedrängten. Einer der Männer stach daraufhin auf ihn ein. Die Tat geschah gegen 0.25 Uhr an einer Haltestelle.
Die Täter flüchteten nach dem Angriff. Polizeibeamte nahmen wenig später einen 21-jährigen Syrer fest. Gegen ihn und einen weiteren bislang unbekannten Verdächtigen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Nach Angaben der "Bild"-Zeitung entschied die Staatsanwaltschaft jedoch, den Festgenommenen wieder freizulassen. Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt sagte: "Nach Einschätzung des Bereitschaftsstaatsanwaltes gab es nicht ausreichend Haftgründe. Ihm kann der Messerangriff nicht zugerechnet werden." Der eigentliche Messerangreifer sei weiterhin flüchtig.
Das Opfer ist nach Medienberichten ein Model aus dem US-Bundesstaat New York. Er lebe seit mehreren Jahren in Deutschland, nachdem er mit 17 Jahren zu seinem deutschen Vater gezogen sei. Nach eigenen Angaben arbeitete er zeitweise bei der Dresdner Feuerwehr und bestritt Mixed-Martial-Arts-Kämpfe in Ostdeutschland.
Der 21-jährige US-Amerikaner meldete sich nach der Tat auf Instagram. In einem im Spital aufgenommenen Video war er mit blutdurchtränkter Bandage im Gesicht zu sehen. Darin sagte er: "Wenn ihr nicht glaubt, dass Europa, speziell Deutschland, ein Einwanderungsproblem hat, dann lasst mich euch was erzählen."
"Ich nehme dieses Video um 23.57 Uhr auf, und in drei Minuten, also zu Beginn des nächsten Tages, wird einer der Angreifer aus dem Polizeigewahrsam entlassen. So sieht ‹Sicherheit› in Deutschland 2025 aus", erklärt das Opfer weiter in seinem Instagram-Post.