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Messerstecherei nach Erdogan-Sieg: Mann in Lebensgefahr

Eskalation nach Erdogans Wahlsieg auch in Stuttgart. Bei einem Autokorso kam es zu einem blutigen Messer-Angriff, drei Männer wurden verletzt.

Roman Palman
Erdogan-Anhänger gingen bei Bekanntgabe des Wahlergebnisses in mehreren deutschen Städten, hier in Hamburg, zum Feiern auf die Straße.
Erdogan-Anhänger gingen bei Bekanntgabe des Wahlergebnisses in mehreren deutschen Städten, hier in Hamburg, zum Feiern auf die Straße.
Thomas Müller / dpa / picturedesk.com

Nicht nur in Wien sorgten Auslandstürken nach der Verkündung des Wahlsiegs von Recep Tayyip Erdogan für Ausnahmezustand. Auch in Deutschland, wo sich ähnlich viele Anhänger des neuen alten Machthabers am Bosporus finden, kam es laut "Bild"-Zeitung zu einer "Krawall-Nacht". 

Mit Bekanntgabe des vorläufigen Wahlergebnisses kam es auch im Stadtgebiet von Stuttgart, Baden-Württemberg, zu spontanen Autokorsos und feiernde Menschen zogen zum Teil Fahnen schwenkend durch die Innenstadt. Die Feiernden trafen vielerorts aber auch auf wenig freundlich gestimmte Anhänger des unterlegenen Kandidaten Kemal Kilicdaroglu. Es kam zu mehrmals zu Rangeleien, Flaschen flogen.

Teenager in Lebensgefahr

Den "blutigen Höhepunkt" erreichten die Auseinandersetzungen gegen 22.10 Uhr. "In der Theodor-Heuss-Straße wurde ein Korso-Fahrzeug von einer mehrköpfigen Personengruppe angegangen. Der 26-jährige Fahrer wurde offenbar durch einen Messerstich verletzt", melden Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Aussendung.

Stimmenanteile Erdogan und Kilicdaroglu: So wählten Auslandstürken in der Stichwahl.
Stimmenanteile Erdogan und Kilicdaroglu: So wählten Auslandstürken in der Stichwahl.
APA-Grafik / picturedesk.com

Zwei 18 und 19 Jahre alte Männer, die offenbar zu den Angreifern gehört hatten, hatten dabei ebenfalls Stichverletzungen erlitten. Einer von ihnen schwebt zeitweilig in Lebensgefahr.

Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Insgesamt wurden 13 Strafanzeigen aufgenommen, darunter ein versuchtes Tötungsdelikt, sechs Körperverletzungen und mehrere Sachbeschädigungen.

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    Der alte Neue: Recep Tayyip Erdogan, hier an der Seite seiner Frau Ermine, bleibt türkischer Präsident.
    REUTERS