Versuchter Doppelmord
Messerstich in Favoriten– Vater und Sohn angeklagt
Nach einer Messerattacke am Reumannplatz ist die Anklage fertig: Zwei Tschetschenen müssen sich wegen versuchten Doppelmords vor Gericht verantworten.
Ein falscher Blick genügte, dann eskalierte am 1. März die Lage am Reumannplatz in Wien-Favoriten völlig – zwei Männer überlebten nur durch Glück, die Angreifer sitzen seither in U-Haft, wir berichteten. Dabei handelt es sich um einen Tschetschenen (45) und seinen Sohn (21) – beide werden nun wegen versuchten Doppelmordes angeklagt, Top-Anwalt Florian Kreiner übernimmt die Verteidigung. Die Anklageschrift ist bereits rechtskräftig, dem Prozess steht somit nichts mehr im Weg.
"Ehre als Muslim verletzt"
Grund der Gewalttat in Wien-Favoriten: Ein Tschetschene (21) soll sich durch einen syrischen Dealer (18) offenbar in seiner Ehre als Muslim verletzt gefühlt haben. Denn der 18-Jährige hatte den strenggläubigen Mann am U-Bahn-Aufgang gefragt, ob er Drogen kaufen wolle – eine Sünde! Als der Mann mit den Worten: "Nein! Und schleich dich" ablehnte, zückte der 18-Jährige ein Pfefferspray und sprühte es dem Fremden ins Gesicht.
Opfer in die Brust gestochen
Der junge Tschetschene sah rot, kam wenig später mit seinem Vater wieder zurück auf den Reumannplatz. Weil ihn der Syrer angeblich zu lange "angestarrt" hatte, rastete der 21-Jährige aus und stach dem Opfer in die Brust. Er traf einen Lungenflügel, durchtrennte eine Arterie – Lebensgefahr! Das Opfer drohte binnen Minuten zu verbluten. Im Zuge eines Tumults soll auch der Vater mit einem Messer gedroht haben. Ein 21-jähriger Freund des ersten Opfers erlitt ebenfalls einen Lungenstich. Den beiden Verdächtigen drohen nun lange Haftstrafen, ein Prozesstermin steht noch aus.
Auf den Punkt gebracht
- Zwei Tschetschenen müssen sich wegen versuchten Doppelmords vor Gericht verantworten, nachdem sie am Reumannplatz in Wien-Favoriten zwei Männer angegriffen haben
- Der Angriff wurde durch einen vermeintlich respektlosen Blick und eine Auseinandersetzung mit einem syrischen Dealer ausgelöst, der den strenggläubigen Tschetschenen beleidigt haben soll
- Der 21-jährige Tschetschene stach daraufhin das Opfer in die Brust, wodurch Lebensgefahr entstand, während sein Vater mit einem Messer gedroht haben soll
- Beide Angeklagten befinden sich in U-Haft und warten auf ihren Prozess