Oberösterreich

MFG feuert Obmann, weil er für Impfbus stimmte

Im Gemeinderat der Verlängerung eines Impfangebots zuzustimmen, widerstrebt bei der MFG der Parteilinie. Fraktionsobmann Obermayr wurde gefeuert.

Leo Stempfl
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Im Linzer Impfbus können Personen ab 12 Jahre geimpft werden.
Im Linzer Impfbus können Personen ab 12 Jahre geimpft werden.
Stadt Linz

Dass die "MFG" eine Impfgegner-Partei sei, wird von deren Funktionsträgern stets in Abrede gestellt. Nahezu alle politischen Inhalte drehen sich jedoch um dieses Thema. Und wie sich nun herausstellte, sind Impfangebote offenbar nicht "Parteilinie".

Wie Gerhard Pöttler, Bundesgeschäftsführer der MFG auf Facebook schreibt, wird der Fraktionsobmann im Linzer Gemeinderat mit sofortiger Wirkung von der Partei ausgeschlossen. Dr. Norbert Obermayr hat dort für die Verlängerung des Linzer Impfbusses gestimmt. Das sei "entgegen der Parteilinie" passiert.

Impfbus-Gegner

"Eine derartige Entscheidung ist nicht im Sinne unserer Wählerinnen und Wähler und nicht im Sinne der MFG – Österreich", so Bundesgeschäftsführer Pöttler. "Wir lehnen derart aggressive Impfkampagnen mit einem bedingt zugelassenen mRNA-Impfstoff ab." (Anmerkung: Der mRNA-Impfstoff ist nicht "bedingt", sondern völlig regulär und vollumfänglich zugelassen.)

Bei den Wählern will man sich auf das tiefste entschuldigen. Genau um "eben das" zu verhindern sei man schließlich gewählt worden. "Die Entscheidung wurde von der Listenzweiten Vera Schachner, aufgrund mangelnder Erfahrung, entgegen der eigenen Überzeugung mitgetragen", erläutert man weiter. Denn auch sie stimmte für die Impfbus-Verlängerung.

Geholfen hätte die Impfung einem Regionalpolitiker der MFG, er kämpft aktuell im Rieder Krankenhaus um sein Leben. Im OÖ-Wahlkampf fiel er noch als Maskenverweigerer auf – jetzt erkrankte er so schwer an COVID-19, dass er auf die Intensivstation musste und dort von den Ärzten in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt wurde. Mehr dazu hier.