Platini wegen Fußball-WM in Polizeigewahrsam

Der frühere UEFA-Boss Michel Platini ist ins Visier der französischen Exekutive geraten. Der 63-jährige wurde am Dienstagmorgen in Polizeigewahrsam genommen, berichten französische Medien. Dabei soll es um Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar gehen. Platini soll demnach "aktive und passive Korruption" vorgeworfen werden.

Aktuell befindet sich die Fußball-Legende auf der Polizeistation in Nanterres bei Paris. Er sollte dort als Zeuge befragt werden. Bei seiner Ankunft wurde Platini schließlich in Polizeigewahrsam genommen und befragt. Dabei ging es um seine Rolle im Vergabeprozess der WMs 2018 und 2022.

Platini führte den europäischen Fußballverband zwischen 2007 und 2015. In diese Zeit fiel auch die Doppelvergabe der WM-Endrunden 2018 und 2022 am 2. Dezember 2010. Von den damals 24 stimmberechtigten FIFA-Funktionären, zu denen auch Platini gehörte, sind 16 zurückgetreten, wurden suspendiert oder sind unter Beobachtung.

Berichten zufolge soll sich Platini vor der Vergabe mit Mohamed bin Hammam, einem katarischen Vertreter, getroffen haben. Der ehemalige Fußball-Funktionär hatte stets die Korruptionsvorwürfe bestritten.

Die Vergabe der Fußball-WM an den Wüsten-Staat auf der arabischen Halbinsel hat für einen großen Aufschrei gesorgt. Immer wieder werden Menschenrechtsverletzungen auf den Baustellen der WM-Arenen publik.

2015 hatte die Ethikkommission der FIFA den Franzosen suspendiert. Kurz darauf trat er zurück. (Red)