Die von Statistik Austria vierteljährlich durchgeführte Covid-Krisenfolge-Umfrage "So geht’s uns heute" zeigt: Fast eine Million Österreicher kamen zuletzt mit ihrem Einkommen kaum über die Runden. Einer der am häufigsten genannten Gründe – die hohen Wohn- und Energiekosten.
Das ist kein Wunder, sind doch bei uns die Ausgaben für Mieten, Wasser, Energie und Co. in den vergangenen fünf Jahren übermäßig stark gestiegen, wie Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat und eigene Berechnungen belegen. Die zeigen: Hierzulande blechen wir mittlerweile unterm Strich um satte 36 Prozent mehr fürs Wohnen als vor fünf Jahren. Der Wert für die Eurozone liegt mit 25 Prozent deutlich darunter.
Größter Ausreißer in der Ausgabengruppe Wohnen ist Gas. Laut EU-Datenbank verteuerte sich der Brennstoff in Österreich seit Juni 2019 um 156 Prozent, während die 20 Länder umfassende Währungsunion mit einem blauen Auge und einem Aufschlag von 54 Prozent davonkam. Wärmeenergie (also Fernwärme) legte hierzulande ebenfalls mit +77 Prozent (Eurozone: +52 Prozent) überdurchschnittlich stark zu.
Schmerzhaft kräftig – nämlich um 23 Prozent – sind zudem in Österreich seit Mitte 2019 die Mieten gestiegen, die ja den Löwenanteil an den Wohnkosten ausmachen. Auch hier zeigt der Vergleich: Das Plus in der Eurozone fiel mit +10 Prozent vergleichsweise moderat aus.
Deutlich über dem Eurozonen-Schnitt liegt Österreich auch bei den Kosten für Handwerker. Maler, Elektriker und Klempner verlangten zuletzt um 31 bis 33 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Ihre Eurozonen-Kollegen haben hingegen ihre Tarife um gerade einmal 19 Prozent (Elektriker) bis 25 Prozent (Klempner) angehoben.
Gewirkt zu haben scheint hingegen die Strompreisbremse. Preiserhöhungen von 24 Prozent seit Mitte 2019 schmerzen zwar ebenfalls im Börsel der Österreicher, unsere Eurozonen-Mitbürger müssen allerdings im Schnitt +41 Prozent stemmen.