Wer in Musau in Tirol in der Tempo 80 Zone auf der L69 unterwegs ist, sollte vorsichtig sein – wegen echter Blitzer und auch wegen einer Mikrowelle. Ein Anrainer, genervt vom täglichen Verkehr vor seinem Haus, griff laut "TT.com" zur Selbsthilfe.
Auf seiner Grundstücksmauer platzierte er eine alte Mikrowelle, aufgemotzt mit orangefarbenen Streifen und falschem Stromkabel. Der "Blitzer" sieht täuschend echt aus – und zeigt angeblich Wirkung: "Viele Autofahrer gehen sofort vom Gas", wird der gebürtige Oberösterreicher laut "TT" zitiert.
Die Radar-Attrappe gefällt nicht jedem: Während viele Anrainer applaudieren, sieht Musaus Bürgermeisterin die Aktion kritisch. Ihr ist das Vorgehen zu eigenmächtig. Die Landesstraße wird angeblich immer mehr zur Ausweichroute für die nahe B179 – der viele Verkehr ist eine Belastung für die Anrainer.
Die Polizei bleibt gelassen. Die Konstruktion stehe auf Privatgrund, verletzt keine Gesetze . Das Land Tirol hingegen prüft bereits die Entfernung: Weil das Gerät mit einer echten Radaranlage verwechselt werden könnte, sei laut Behörde die "Sicherheit des Verkehrs" gefährdet. Nur wenige Meter entfernt steht laut "TT" übrigens ein echter Radarkasten – Vorsicht ist in der 80er-Zone jedenfalls geboten.