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Milde Strafen nach Attacke auf Austria-Spieler

Heute Redaktion
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Bild: FOTObyHOFER

Wegen einer gewalttätigen Attacke auf den Austria Wien-Nachwuchsspieler Valentin Grubeck sind am Freitag zehn Anhänger des SK Rapid im Wiener Straflandesgericht vor dem Kadi gestanden. Zwei "Fans" wurden bedingt zu jeweils drei Monaten Haft und einer Gewalttherapie verurteilt, die anderen acht Angeklagten wurden freigesprochen.

sind am Freitag zehn Anhänger des SK Rapid im Wiener Straflandesgericht vor dem Kadi gestanden. Zwei "Fans", Michael M. und Nino K., wurden bedingt zu jeweils drei Monaten Haft und einer Gewalttherapie verurteilt, die anderen acht Angeklagten wurden freigesprochen.

Den acht weiteren Beschuldigten konnte keine unmittelbare Beteiligung nachgewiesen werden, da sie zu weit entfernt gestanden waren und selbst von Grubeck nicht als Mittäter bezeichnet wurden. Der Angriff wurde vom Gericht nicht als - wie von der Staatsanwaltschaft ursprünglich inkriminiert - schwere Körperverletzung qualifiziert, da nach Ansicht von Richterin Michaela Röggla-Weiss keine verabredete Vorgangsweise einer "Verbindung" vorlag, wofür die Mitwirkung von mindestens drei Personen erforderlich gewesen wäre.

"Bist Austrianer?"

Grubeck war am 6. April 2014 nach einem Training der Austria Amateure auf dem Parkplatz vor der Generali Arena von dem vermummten 21-Jährigen zu Boden gerissen worden. Mit den Worten "Bist Austrianer?" war er angesprochen worden. Als er nicht antwortete, wurde er zu Boden geschlagen und getreten. Wie der Bursch nun Richterin Michaela Röggla-Weiss erklärte, hielt er den Kicker irrtümlich für einen Austria-Fan: "Wenn er gesagt hätte, dass er ein Spieler ist, hätt' ich nix gemacht."  

"Das Tempo, mit dem die Männer auf das Opfer zu stürmen war Irre", schilderte eine Augenzeugin im Landesgericht für Strafsachen Wien. Sie versuchte die Vermummten mit Schreien wie "Die Polizei wurde alarmiert" aufzuhalten. Ohne Erfolg, die Rowdies schlugen schon auf ihr Opfer ein.

Fans wollten Choreographie "stören"

Die zehn Angeklagten hatten sich am Donaukanal getroffen und sich ihren Angaben zufolge zur Generali Arena in Wien-Favoriten begeben, weil sie im Heimstadion der Austria die Choreografie der gegnerischen Fans "stören" wollten.  Es sei beabsichtigt gewesen, Transparente zu übermalen, damit diese beim Wiener Derby gegen Rapid, das drei Tage danach auf dem Programm stand, nicht präsentiert werden konnten, erfuhr die Richterin.

"Hat sich so ergeben"

Als Grubeck mit einem Rucksack des Weges kam, "hab' ich ihn zu Boden gebracht und ihm einen Schlag und einen Tritt gegeben", räumte der Hauptangeklagte ein. Der vermeintliche Austria-Fan habe "noch weglaufen" wollen, "aber ich hab' ihn an der Hand gepackt". Die Frage nach dem Warum beantwortete der 21-Jährige mit "Keine Ahnung, das hat sich so ergeben".

Grubeck erlitt schwere Prellungen im Brust- und Bauchbereich, Abschürfungen am Knie und an den Armen. Anfängliche Befürchtungen, er könnte sich auch am Meniskus verletzt haben, bewahrheiteten sich zum Glück nicht. Ihm wurde auch sein Rucksack weggenommen, der sich später in einem unweit gelegenen Gebüsch fand.

 

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