Mildes Urteil! Derby-Eklat kostet Rapid 30.000 Euro
Rapid kommt für die Vorfälle im Wiener Derby vor dem Bundesliga-Strafsenat mit einem milden Urteil davon. Doch die nächste Strafe steht schon ins Haus.
Da kam Rapid mit einem milden Urteil davon! Für die Vorfälle im Wiener Derby wurde der Rekordmeister vom Bundesliga-Strafsenat mit einer Geldbuße von 30.000 Euro belegt. Beim 2:2 gegen den Erzrivalen im Heimspiel hatten einige Fans Gegenstände auf den Rasen geworfen, das Spiel wurde sogar für einige Zeit unterbrochen und stand kurz vor dem total Abbruch.
Doch das Urteil des Strafsenats ist nur eine Momentaufnahme – die nächste Verhandlung steht kommende Woche an. Da geht es um die Vorfälle beim Gastspiel gegen die Admira. Auch da warfen einige grün-weiße Fans Gegenstände auf den Platz und sorgten für eine Unterbrechung.
"Mit Konsequenzen rechnen"
Geschäftsführer Christoph Peschek appelliert an die Rapid-Fans: "Wir haben uns entschieden, diese Strafe trotz des hohen Betrages zu akzeptieren. Fakt ist, dass wir das Werfen von Gegenständen wie bereits mehrfach kommunziert ablehnen und nehmen diese Strafe somit zur Kenntnis. Bekanntlich müssen identifizierte Übeltäter mit Konsequenzen rechnen, trotzdem lassen wir keine Pauschalverurteilungen unserer Fans zu. Der überwiegende Teil lehnt das Werfen von Gegenständen oder gar darüber hinaus gehende Verfehlungen definitiv ab. Wir werden den grundsätzlich erfolgreichen Weg des Dialogs mit unseren organisierten Anhängern weiter gehen, denn der SK Rapid ist auch für seine großartige Atmosphäre und über weite Strecken enorm positive Unterstützung seiner Fans bekannt."
Liga-Boss nimmt Rapid in die Pflicht
Bundesliga-Präsident Hans Rinner hat ein anderes Bild der Rapid-Fans: "Jeder Vorfall ist einer zu viel und es gilt insbesondere von Seiten des Klubs Maßnahmen zu setzen, damit der Fußball wieder im Vordergrund steht. Schließlich sollen Fans ihren Klub unterstützen und ihm nicht schaden. Es kann nicht im Interesse von Rapid sein, weiterhin pro Saison an die 200.000 Euro Strafe für Vergehen seiner Fans leisten zu müssen."
Rapid-Fans regen erneut auf
Worauf Rinner anspielt? Wohl auf die Ereignisse in der Südstadt in der auf das Derby folgenden Bundesliga-Runde: Nach sechs Spielen ohne Niederlage in Serie musste sich Rapid der Admira mit 1:3 geschlagen geben. Die Fans der Hütteldorfer sorgten nach dem Derby-Eklat erneut für unschöne Szenen, als sie wieder Gegenstände auf das Feld warfen und die Partie deswegen unterbrochen werden musste.
Nach dem Schlusspfiff kam es auch noch zum "Spuck-Aufreger" zwischen Rapid-Coach Goran Djuricin und Admira-Goalie-Trainer Walter Franta. Dieser provozierte Djuricin, indem er ihm hämisch das Ergebnis mit den Fingern deutete. Der Rapid-Trainer soll ihn daraufhin ins Gesicht gespuckt haben.
Sache abgehakt?
Djuricin bestreitet die Attacke. Für ihn sei es lediglich eine Geste gewesen, für die er sich auch entschuldigte. Auf der Gegenseite meinte Franta, dass er Djuricin deswegen nicht böse sei. "Diese Sache ist erledigt", beteuerte er – gab aber zu, den Rapid-Trainer provoziert zu haben.
Milde Strafe für Murg
Mit einer recht geringen Strafe kam Rapids Thomas Murg davon. Er hatte im Spiel gegen die Admira den Schiedsrichter-Assistenten angeschossen und musste mit Rot vom Feld. Er wird wegen unsportlichen Verhaltens gegenüber einem Spieloffiziellen für eine Partie plus ein weiteres Spiel bedingt auf sechs Monate gesperrt. (gr)