Im Norden von Pakistan haben heftige Regenfälle zu Sturzfluten und Erdrutschen geführt. Dabei sind mindestens 117 Menschen ums Leben gekommen. Besonders schlimm hat es die bergige Provinz Khyber Pakhtunkhwa erwischt, die an Afghanistan grenzt. Dort sind laut der örtlichen Katastrophenschutzbehörde innerhalb eines Tages mindestens 110 Menschen gestorben. Im pakistanischen Teil von Kaschmir kamen nach Angaben des Zivilschutzes weitere sieben Menschen ums Leben.
Im Bezirk Bajaur in Khyber Pakhtunkhwa hat der Starkregen mehrere Häuser einfach weggespült, wie die Katastrophenschutzbehörde der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt hat. Allein dort sind 18 Menschen gestorben. Der pakistanische Wetterdienst hat für den Nordwesten des Landes eine Warnung wegen heftiger Regenfälle ausgegeben und die Leute aufgerufen, gefährdete Gebiete zu meiden.
Während der Monsunzeit kommt es in Pakistan immer wieder zu sintflutartigen Regenfällen. Doch der Monsun in diesem Sommer war laut Experten "ungewöhnlich". Mehr als 320 Menschen sind heuer schon ums Leben gekommen. In der Provinz Punjab, wo fast die Hälfte der 255 Millionen Einwohner Pakistans lebt, hat es im Juli um 73 Prozent mehr geregnet als im Vorjahr. Dort gab es auch mehr Tote als während des gesamten vorherigen Monsuns.
Sturzfluten und Erdrutsche sind in der Monsunzeit, die meistens im Juni beginnt und Ende September abklingt, nichts Ungewöhnliches. Aber durch den Klimawandel werden Unwetter weltweit laut Experten immer extremer und häufiger. 2022 hat der Monsun ein Drittel von Pakistan unter Wasser gesetzt, damals sind 1.700 Menschen gestorben.