Coronavirus

Minister Faßmann: "Dafür muss ich mich entschuldigen"

Bildungsminister Heinz Faßmann will Eltern keine Vorschriften über einen Schulbesuch der Kinder machen. Für eine Sache bittet er zudem um Verzeihung.

Michael Rauhofer-Redl
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Bildungsminister Heinz Faßmann verteidigt die Schul-Maßnahmen im Lockdown.
Bildungsminister Heinz Faßmann verteidigt die Schul-Maßnahmen im Lockdown.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Die neuen Schulregeln für den Lockdown stellen viele Eltern vor eine verunsichernde Situation. Dank des Hybrid-Modells sind die Schulen zwar grundsätzlich für einen Präsenzunterricht geöffnet, dennoch werden Eltern dazu angehalten, ihre Kinder nur wenn es notwendig ist, in die Schule zu schicken. Bildungsminister Heinz Faßmann erklärt dies damit, dass man aus vergangenen Lockdowns gelernt habe. 

Ihm seien offene Schulen und der Präsenzunterricht sehr wichtig, erklärte er im Ö1-Morgenjournal Montagfrüh. Die offenen Schulen sollen die psychische Belastung für Schülerinnen und Schüler reduzieren. Zwar bat der Ressortchef erneut, die Kinder nur bei Notwendigkeit in die Schule zu schicken, er wolle aber Eltern nicht aus Wien vorschreiben, was sie zu tun hätten. Als Familienvater wisse er, dass Eltern am besten abschätzen können, was für die Kinder am besten ist. 

Keine Vorschriften an Eltern

Aus seiner Sicht seien drei Dinge bei der Entscheidungsfindung wichtig: Wie sieht es mit der eigenen Erwerbstätigkeit aus? Haben die Kinder zu Hause ein geeignetes Lernumfeld? Lebt man in einem Hochinzidenzgebiet, in dem es wichtig ist, die Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren? Kritiker, die geschlossene Schulen fordern, würden vergessen was das heißt. Dann dürften Schulen nicht einmal für Betreuungszwecke geöffnet sein. 

Andererseits könne man die Schule nicht allein für Betreuungszwecke öffnen. "Nur spielen kann auch nicht der Weg sein", erklärte Faßmann. Zusätzlich zum vor Ort angebotenen Präsenzunterricht sollen Schüler dem Unterricht von zu Hause aus über technologische Einrichtungen folgen. Das könne in Form von Lernplattformen oder durch direktes Streaming geschehen. Insgesamt sei die Situation nun aber eine andere, als in den vorangegangenen Lockdowns. Über 50 Prozent der Oberstufenschüler und über 90 Prozent der AHS-Lehrer seien geimpft, hob der Minister hervor. 

Faßmann betonte, dass es für die Dauer des Lockdowns nur eine Vertiefung des bisher bearbeiteten Stoffes geben solle. Für neue Inhalte und Leistungsbeurteilungen wie Schularbeiten oder Tests sei jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Dies könne nur bei vollständig erschienenen Klassen geschehen. 

Priorisierte PCR-Schultests

Dafür, dass die Schulregeln so überraschend gekommen sind, entschuldigte sich Faßmann. "Dass die Informationen unglaublich schnell kommen und dass man wahnsinnig wenig Zeit hat, sich vorzubereiten, das ist mir bewusst." Und weiter: "Dafür muss ich mich entschuldigen". Es sei aber nicht seine Schuld alleine, rechtfertigte er sich. 

Er selbst habe erst am Freitag von den Beschlüssen des Bundeskanzlers und der Landeshauptleute erfahren. Die Zeit drängte, es habe schon mittags Antworten gebraucht. "Es hat auch keinen Sinn, dies hinauszuzögern, da bitte ich um Nachsicht."

Dass sich das Ministerium allerdings nicht auf neue Verschärfungsszenarien vorbereitet hätte, ließ Faßmann nicht gelten. Sein Ministerium sei das erste gewesen, das Verträge mit Labors abgeschlossen hätte. Die PCR-Testauswertungen der Schultests würden priorisiert, führte er aus. Die Schultests, die drei Mal pro Woche durchgeführt werden, funktionierten, ist der Politiker überzeugt. "Das kann man mir nicht vorwerfen, dass ich nichts getan hätte", schloss er das Interview. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com