Politik

Minister läuft Marathon in 3:21 – "Dachte nur ans Bier"

Obwohl aktives Regierungsmitglied, blieb ein prominenter Teilnehmer des Wien-Marathons von den Kameras unentdeckt. Und das trotz Spitzenzeit.

Leo Stempfl
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Arbeitsminister Kocher dachte ab Kilometer 30 nur noch ans ein kühles Bier.
Arbeitsminister Kocher dachte ab Kilometer 30 nur noch ans ein kühles Bier.
leo/Heute, Tobias Steinmaurer / picturedesk.com (Montage)

Für Kenner wenig überraschend, lief Arbeitsminister Martin Kocher beim heutigen Wien-Marathon eine echte Spitzenzeit. Die Vorfreude und Anspannung lag nach so langer Zeit des Wartens förmlich in der Luft, berichtete er vorab auf Twitter. Sein selbst auferlegtes Ziel: Jeden Kilometer genießen. Doch dazu kam es nicht.

Bis zur Mitte der 30er-Kilometer hat dieser Vorsatz gehalten, danach zerrte der 42-Kilometer-Lauf offenbar deutlich an den Kräften des amtierenden Regierungsmitglieds, dem womöglich auch der Schock des gerade erst zurückliegenden Auto-Unfalls noch in den Knochen steckte.

Minister Kocher mit Dienst-BMW in Unfall verwickelt: Alle Infos hier.

Rang 276

Die Anstrengung machte sich auch an den Zwischenzeiten und Durchschnittsgeschwindigkeiten bemerkbar. Startete der Minister noch mit rund 14 km/h im Schnitt, verlor er von Kilometer 30 bis Kilometer 33 über ein ganzes km/h (von durchschnittlich 12,26 auf 11,20 km/h). Was den Minister daraufhin ins Ziel trieb, legte er ebenfalls offen.

"Dann nur mehr ans kalte Bier im Ziel gedacht…", schreibt Kocher nach dem Marathon. Kurzfristig konnte er dadurch seine Durchschnittsgeschwindigkeit noch einmal steigern und schaffte es schließlich mit 3:21:57 ins Ziel. Bei den Männern belegt er damit den Rang 276, in seiner Altersklasse (45) sogar Platz 47. Sehen lassen kann sich auch die Durchschnittsgeschwindigkeit von 11,59 km/h.

Zum Vergleich: Der Sieger, Leonard Langat aus Kenia, brauchte 2:09:25. Die schnellste Frau war Vibian Chepkirui (ebenfalls aus Kenia) mit 2:24:29. Insgesamt nahmen 6.200 Läufer teil.