Im Podcast "G Spot" von Influencerin und Model Stefanie Giesinger machte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock erschreckende Geständnisse. Die 44-Jährige offenbarte in dem Interview, schon mehrmals in ihrem Leben sexuell belästigt worden zu sein.
Im Interview mit der "Germany's Next Topmodel"-Gewinnerin von 2014 ging es um feministische Außenpolitik. Dann wurde sie beim Thema Sexismus SEHR persönlich.
Dabei erklärte die zweifache Mutter, dass die #MeToo-Debatte bei ihr für ein Umdenken gesorgt habe. "Erst jetzt wird mir klar, wie oft ich selbst belästigt wurde", rekapitulierte Baerbock.
Besonders ein Vorfall in ihrer Schulzeit, der bereits Jahre zurückliegt, blieb ihr im Gedächtnis: Im Schulbus habe ein älterer Herr einmal seine Hand auf ihr Bein gelegt. Die Szene habe sie noch nicht einmal ihrer Mutter erzählt.
"Ey, krass, wie oft ist dir das eigentlich passiert?", habe sie im rückblickend gefragt. Sie habe sich nicht getraut, auszusteigen, schildert die Grünen-Politikerin in dem Interview. "Ich hab‘ fünf Stationen gebraucht, mich zu trauen, [mich] wegzusetzen." Die Szene habe sie noch nicht einmal ihrer Mutter erzählt. "Ich hab‘ das noch so bildlich vor Augen, obwohl ich es eigentlich total vergessen hatte."
"Ich habe mich ja nicht getraut, aufzustehen, weil ich gedacht habe: Wenn ich jetzt was sage [...] Gott, der ganze Bus schaut dich an." Für Baerbock offenbar kein Einzelfall: Es habe viele ähnliche Fälle in ihrem Leben gegeben, betont die deutsche Ministerin.
Baerbocks Schicksal teilen viele Frauen und Mädchen. Laut einer Studie des Österreichischen Instituts Familienforschung (ÖIF) haben drei Viertel aller Frauen bereits sexuelle Belästigung erlebt, ein Drittel aller Frauen auch sexuelle Gewalt.
"Die Scham muss die Seiten wechseln", appellierte die Spitzenpolitikerin, ein Leitspruch des französischen Vergewaltigungsopfers Gisèle Pelicot im Prozess gegen ihren Ex-Mann, den Teufel von Avignon.