Politik

Ministerium empfiehlt 17 Impfungen für 2022

Corona ist weit nicht die einzige Krankheit, mit der die Menschheit zu kämpfen hat. Insgesamt 16 weitere Impfungen sind deshalb auch 2022 noch ratsam.

Leo Stempfl
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Auch mit Hilfe der Gratis Grippe-Impfung in Wien ist es vergangene Saison gelungen, eine Welle vollständig zu verhindern.
Auch mit Hilfe der Gratis Grippe-Impfung in Wien ist es vergangene Saison gelungen, eine Welle vollständig zu verhindern.
Ronald Zak / AP / picturedesk.com

Impfung, Impfpflicht, Booster – seit einem guten Jahr dreht sich alles um die sogenannten Vakzine. In 99 Prozent der Fälle ist aktuell natürlich jene Impfung gegen das Coronavirus gemeint. Dass es für ein sicheres Zusammenleben noch weitere Impfungen braucht, wird in Zeiten wie diesen oftmals vergessen.

In gewisser Weise auch daran erinnern sollte der Österreichische Impftag am Samstag, der jährlich von Ärzte- und Apothekerkammer, MedUni Wien und weiteren Organisationen abgehalten wird. Vorgestellt wurde dabei auch der Nationale Impfplan – eine ausführliche Übersicht, welche Impfungen der Bevölkerung empfohlen werden.

183 Seiten

Ganze 183 Seiten ist die aktualisierte Version für das Jahr 2022 lang. Das Gesundheitsministerium hat sich dazu abermals zahlreiche Experten ins Boot geholt. Darunter finden sich namhafte und aus TV-Auftritten bekannte Wissenschaftler wieder, die teilweise auch Mitglieder der Gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) sind, so etwa Herwig Kollaritsch, Michael Kundi, Katharina Reich, Monika Redlberger-Fritz, Ursula Wiedermann-Schmidt oder Karl Zwiauer.

Einleitend hält man fest: "Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten, wirksamsten präventiven Maßnahmen in der Medizin. Geimpfte sind im Regelfall vor der entsprechenden Krankheit geschützt. Zudem können Krankheiten, die nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, wie Poliomyelitis, Hepatitis B oder Masern bei einer anhaltend hohen Durchimpfungsrate eliminiert werden."

    Die Bundesregierung hat Sonntagmittag den Gesetzesentwurf zur umstrittenen Impfpflicht gegen das Coronavirus präsentiert. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) traten vor die Presse und stellten der Bevölkerung die Details vor.
    Die Bundesregierung hat Sonntagmittag den Gesetzesentwurf zur umstrittenen Impfpflicht gegen das Coronavirus präsentiert. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) traten vor die Presse und stellten der Bevölkerung die Details vor.
    Helmut Graf

    Sorge vor Grippe-Welle

    Ganz bewusst wird darin die Impfung gegen COVID-19 (beinahe) vollständig ausgelassen. Weil diese Daten regelmäßig adaptiert werden müssen und sich oft ändern, wird auf die Publikationen des Nationalen Impfgremiums verwiesen.

    Ebenfalls saisonal notwendig ist die Impfung gegen Influenza (Virusgrippe). Sie ist für alle Menschen über sechs Monaten empfohlen, insbesondere ab dem 60. Lebensjahr. In Zeiten der Omikron-Welle und Personal-Ausfällen in Krankenhäusern wäre aber jeder gut beraten, durch eine Grippeimpfung das eigene Risiko und jenes für die Weitergabe des Virus möglichst zu minimieren.

    Die Grippewelle 2020/21 fiel wegen der Lockdowns komplett aus, diesen Winter scheint das anders. Vor allem in Oberösterreich und Wien wurden schon zahlreiche Fälle gemeldet, normalerweise setzt die echte Welle erst im Jänner ein. Die beste Zeit zur Impfung wäre deswegen Ende Oktober gewesen, doch auch wenn bereits Influenza-Fälle auftreten, ist eine Immunisierung noch sinnvoll.

    FSME und Co.

    Je wärmer es wird, desto mehr Lebewesen wagen sich ins Freie und rufen dadurch jegliche Blutsaueger auf den Plan. Den Österreichern können dabei vorrangig Zecken gefährlich werden. Weite Teile des Bundesgebiets gelten als Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die durch Zecken übertragbare Viruserkrankung kann zu einer Entzündung der Hirnhäute führen.

    Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind geimpft. "In Österreich ist kein Bundesland FSME-frei, daher ist die Impfung für alle in Österreich lebenden Personen zu empfehlen", heißt es im Impfplan dazu. Auch hier sind insgesamt drei Dosen sowie ein Booster alle fünf Jahre notwendig.

    Darüber hinaus werden 2022 seitens der Behörden insgesamt 14 weitere Impfungen empfohlen: Diphtherie (alle zehn Jahre), Haemophilus influenzae Typ B (nur im Säuglingsalter), Hepatitis A (nach Impfung im Kindesalter lebenslanger Schutz), Hepatitis B (drei Dosen in jedem Lebensalter möglich), HPV (zwei Dosen, vorrangig vor dem 30. Lebensjahr), Masern-Mumps-Röteln (zwei Dosen für alle Altersgruppen empfohlen, möglichst vor Kindergarteneintritt, Nachholen in jedem Alter möglich und empfohlen, Masern stehen kurz vor der Ausrottung, Mumps ist für jeden empfohlen und bei den Röteln hat vor allem die Altersgruppe 15-40 Jahre Nachholbedarf), Meningokokken (rund 40 Fälle pro Jahr, 12 Prozent davon tödlich), Pertussis (möglichst im Säuglingsalter, danach alle zehn Jahre, ab 60 alle fünf Jahre), Pneumokokken (möglichst im 3. Lebensmonat, gesunden Erwachsenen unter 60 Jahren ist die Impfung nicht empfohlen), Poliomyelitis (Teil der Kinderimpfung, soll danach alle zehn Jahre gemeinsam mit Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Polio aufgefrischt werden), Rotavirus (Schluckimpfung ab der 6. Lebenswoche, Erwachsenen nicht empfohlen), Tetanus (Booster alle zehn Jahre), Varizellen (Windpocken, Feuchtblattern: Wird allen nicht immunen Erwachsenen empfohlen, im Besonderen allen Frauen im gebärfähigen Alter), Herpes Zoster (für Kinder weder zugelassen noch vorgesehen, Erwachsenen über 50 Jahren hingegen empfehlen).

    Reisekrankheiten

    Reist man in bestimmte Gebiete, werden einem seitens des Gesundheitsministeriums Impfungen etwa gegen Cholera, Gelbfieber, Tollwut oder Tuberkulose nahegelegt. Nähere Infos dazu finden sich auch bei der Länder-Info auf der Seite des Außenministeriums. 

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      Pixabay/Heute
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