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Missbrauchs-Vorwürfe Schuld an Damen-Misere?

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel glaubt, dass sich die Missbrauchsvorwürfe negativ auf die Leistungen der ÖSV-Athletinnen auswirken.

Heute Redaktion
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"Bei den Damen im Riesentorlauf habe ich keine so große Hoffnungen. Von der Saison her ist da nicht viel zu erwarten", analysierte ÖSV-Sportdirektor Peter Schröcksnadel im ORF vor den ersten alpinen Damen-Rennen in Peyeongchang.

Der 76-Jährige hat auch eine mögliche Erklärung für das aktuelle Leistungstief der ÖSV-Damen parat: die Missbrauchsvorwürfe, die zuletzt auch gegen die Trainer-Legende Charly Kahr erhoben wurden.

"Gut tut der Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht. Den Herren wird es weniger was tun, den Damen aber schon. Ich habe da mit Psychologen gesprochen, warum wir nicht den Sprung geschafft haben, den wir eigentlich machen hätten sollen", erzählt Schröcksnadel. "Den Sprung haben sie nicht gemacht, weil irgendwo Vorwürfe im Raum stehen, die die jetzige Damen-Mannschaft zwar überhaupt nicht betreffen. Aber wenn man vollgespritzt wird und einen Fleck hat, das belastet einen, obwohl man selber nichts gemacht. Das belastet sicherlich die Damen-Mannschaft."

"Die Mühe haben wir uns bis jetzt nicht gemacht"

Schröcksnadel kündigt jetzt zwei konkrete Maßnahmen an: "Ich werde mit ihnen sprechen, dass das für die Damen keine Rolle spielen darf, das ist 50 Jahre her."

Und: "Wir wollen jetzt auch in unseren Archiven nachschauen, was damals wirklich passiert ist. Die Mühe haben wir uns bis jetzt nicht gemacht. Es hat zu der Zeit Sperren gegeben und so weiter. Es hat Disziplinarverfahren gegeben, die werden wir uns mal genau anschauen." (red.)

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