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Mit 5 schneller als Mama! So tickt Juwel Mörzinger

Heute Redaktion
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Von 0 auf 100: Elisa Mörzinger
Von 0 auf 100: Elisa Mörzinger
Bild: GEPA-pictures.com

Elisa wer? Elisa Mörzinger verzückte am Sonntag mit Platz zwei im Parallel-Riesentorlauf in Sestriere die Ski-Fans. So tickt die 22-jährige Oberösterreicherin.

Hunderttausende Fernseh-Zuschauer trauten am Sonntag ihren Augen nicht. Elisa wer? Elisa Mörzinger!

Im fünften Weltcup-Rennen fuhr die ÖSV-Senkrechtstarterin beim Parallel-Riesentorlauf in Sestriere als Zweite gleich aufs Podest.

"Das ist mega, so emotional", jubelte sie. Bei der Siegerehrung wusste sie gar nicht, wo sie hingehen soll. "Es war alles neu. Angefühlt hat es sich wie ein Sieg."

Bis Sonntag kein Weltcup-Punkt

Aber wer ist unser neuer Ski-Star Elisa Mörzinger? Ein Nobody aus dem Mühlviertel in Oberösterreich, der von auf 100 startete. Bis jetzt holte die Altenfeldenerin nämlich keinen einzigen Weltcuppunkt. Auch im Europacup blieben die Erfolge lange aus. Den ersten Sieg holte sie erst Mitte Dezember in Andalo in Italien.

Mörzinger startet für den SU Böhmerwald. Sie hat eine Schwester und stand im Alter von drei Jahren erstmals auf Ski.

"Das war die Ortsmeisterschaft in Altenfelden. Meine Mama war beim Vorfahren damals schon zu langsam für mich", erzählt Mörzinger gegenüber "meinbezirk.at".

Nach dem Besuch der Skihauptschule in Windischgarsten im südlichen Oberösterreich wechselte sie an das Schigymnasium Stams, wo sie 2016 maturierte.

Technisch sauber, extrem cool

Mit 16 Jahren bestritt sie in Schladming ihre ersten FIS-Rennen. Im Jänner 2016 debütierte sie in der Abfahrt von Zauchensee im Europacup, konnte sich in den ersten Rennen jedoch nicht behaupten. Die erste Platzierung in den Punkterängen gelang ihr erst im Dezember 2018 im Super-G von Kvitfjell. Ein Jahr später schaffte sie es als Dritte im Riesenslalom von Trysil erstmals auf das Podest. Im Dezember ließ sie in Andalo Platz zwei und ihren ersten Sieg folgen.

Ihr Weltcup-Debüt gab Mörzinger am 26. Oktober 2019 im Riesenslalom von Sölden – Platz 54. Jetzt im fünften Rennen der große Coup: "Ich bin mehr als glücklich als Zweite", jubelte sie.

Logisch, wenn Stars wie Brignone oder Goggia auf der Abschussliste stehen. "Ich habe nur auf mich geschaut. Im Finale habe ich dann Nerven gezeigt."

"Du erntest, was dü säst"

Vorher fuhr sie technisch sauber und extrem cool. Sie bekam auch drei Mal den schnelleren blauen Kurs zugelost. In 20 Duellen setzten sich 17 Mal die Läuferinnen auf diesem durch, was Superstar Mikaela Shiffrin ärgerte.

Mörzinger hat ein klares Motto: "Du erntest, was du säst!", wie sie gegenüber "skiweltcup-tv" verriet. "Dieser Satz hat nicht nur in der sportlichen Welt seine Richtigkeit. Dennoch finde ich, dass der Sport die beste Lebensschule ist. Man lernt nicht nur mit Niederlagen umzugehen, sondern auch aus diesen zu lernen und folglich stärker zu werden."